Kärnten

Größtes Naturschutz-Projekt in St. Veit: Neuer Lebensraum für Artenvielfalt entsteht

In Unterbergen/St. Veit, in der Nähe von St. Veit in Kärnten, wird derzeit das größte Naturschutz-Projekt des Bundeslandes realisiert. Es handelt sich um einen Feuchtbiotop-Komplex, der auf einer Fläche von über zwölf Hektar entstehen wird. Die heutige Regierungssitzung hat den ersten Schritt zur Umsetzung des Projekts markiert. Die Landes-Naturschutzabteilung finanziert das Projekt, während die Arge NATURSCHUTZ mit dem Ankauf der Grundstücke beauftragt ist.

Die Kosten des Projekts belaufen sich auf knapp 789.000 Euro, die zu 100 Prozent aus Mitteln des Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz gefördert werden. Dies berichtet Naturschutz-Landesrätin Sara Schaar. Das Feuchtbiotop-Komplex soll bis Ende 2025 fertiggestellt sein und wird vorhandene Acker- und Wiesenflächen in einen neuen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten verwandelt. Experten haben das hohe Potenzial für eine naturschutzfachliche Entwicklung in der Region bestätigt.

Die Maßnahmen sehen vor, kaum bewirtschaftbare Ackerflächen in Grünflächen mit extensiver Nutzung sowie Feuchtwiesen umzuwandeln. Zusätzlich sollen artenreiche Blumenwiesen und weitere Gewässer-Lebensräume entstehen. Schon jetzt konnten im Bereich eines derzeit als Maisacker genutzten Gebiets mindestens 20 Gelbbauchunken, eine bedrohte Art, nachgewiesen werden. Über das Schaffen von Laichgewässern soll deren Population stabilisiert und gefördert werden.

Feuchtbiotope haben eine hohe Bedeutung als natürlicher Hochwasserschutz. Der Boden im Feuchtbiotop wirkt wie ein Schwamm und hilft dabei, Wasser zu speichern. Die dort vorkommenden Pflanzen spielen auch eine wichtige Rolle bei der Reinigung des Wassers. Zudem sind Feuchtbiotope in ihrem natürlichen Zustand in der Lage, Kohlenstoff zu speichern und tragen somit zum Kampf gegen den Klimawandel bei. Außerdem dienen sie als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und werden gerne als Naherholungsgebiete genutzt.

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Die Naturschutz-Landesrätin bedankt sich bei allen Projektbeteiligten für ihre Unterstützung und betont die Bedeutung des Projekts im Kampf gegen das Artensterben und für gesunde Ökosysteme. Das Feuchtbiotop-Projekt in St. Veit sei ein Beispiel dafür, wie erfolgreich Naturschutzvorhaben sein können, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.

Ermöglicht wurde das Projekt unter anderem durch den Verkauf von Grundstücken durch die Grundbesitzer Ulrike und Johannes Sucher. Sie möchten damit einen Beitrag zur Schaffung neuer Lebensräume für verschiedene Arten und zur Erhöhung der Biodiversität leisten. Ein kleiner Teil des Areals wird seit vielen Jahrzehnten als Modellflugplatz genutzt und dieser Nutzung wird auch in Zukunft im Einvernehmen mit den Naturschutz-Experten Rechnung getragen. Der Bauverein betont, dass Modellflug und Naturschutz kein Widerspruch sind, da die Flugzeuge seit Jahrzehnten elektrisch betrieben werden, was leise und umweltfreundlich ist.

St. Veits Bürgermeister Martin Kulmer zeigt sich begeistert von dem Naturschutz-Projekt und betont, dass es ein Paradebeispiel für ein gelungenes Vorhaben ist, bei dem alle Parteien an einem Strang ziehen. Das Sumpfgebiet in Unterbergen ist bereits jetzt ein wertvoller Lebensraum und wird auch in Zukunft ein gesundes Ökosystem mit zahlreichen Vorteilen für Mensch und Tier bleiben.

Quelle: www.ktn.gv.at

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