In Gedenken an die sieben bereits dieses Jahr ermordeten Frauen in Österreich fand heute eine landesweite Protestaktion gegen Gewalt an Frauen und Mädchen statt. Die Aktion wurde von den Frauenberatungsstellen in den Bezirken organisiert und vom Frauen- und Gleichstellungsreferat des Landes unterstützt. Femizide sind gezielte Hassverbrechen von Männern gegen Frauen aufgrund ihres Geschlechtes und/oder der Nichteinhaltung von traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen. Jede Frau kann Opfer eines Femizids werden, unabhängig von Alter, Nationalität, Religion oder Status. Landesfrauenbeauftragte Martina Gabriel betont, dass angesichts der Femizide eine österreichweite Strategie notwendig ist, um Männer mit destruktivem Denken und Verhalten entgegenzuwirken.
Es ist nicht nur wichtig, Frauen und Mädchen Unterstützung anzubieten, sondern auch Männern. Eine gewaltpräventive Beratung für Männer in schwierigen Lebenslagen kann Konflikteskalation, gewalttätige Handlungen sowie Fremd- und Selbstgefährdung verhindern. Bereits existierende Anlaufstellen und Helplines werden kontinuierlich ausgebaut. Angelika Hinteregger, Leiterin der Oberkärntner Mädchen- und Frauenberatung, betont die Bedeutung von innerer Emanzipation und dem Aufbrechen von Klischees und Rollenbildern bereits im Kindesalter.
Frauenreferentin Sara Schaar fordert erneut die Bundesregierung zum Handeln auf, indem ein Nationaler Aktionsplan für Gewaltschutz entwickelt und umgesetzt wird und ein permanentes Krisengremium aus Justiz-, Frauen- und Innenministerium in Zusammenarbeit mit den Opfer- und Gewaltschutzeinrichtungen der Länder eingerichtet wird. Sie bedankt sich bei den Organisatorinnen und allen Beteiligten für ihre Unterstützung bei dem landesweiten Protest.
Es werden österreichweit Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Frauen angeboten, weitere Informationen dazu sind unter www.hilfsangebote-bei-gewalt-gegen-frauen.at/hilfsangebote.html verfügbar. In Kärnten können Frauen und Mädchen rund um die Uhr die kostenlose Beratungshotline unter der Nummer 0660/2144 24 01 erreichen.
Eine Tabelle mit Informationen zu Femiziden in Österreich im historischen Kontext könnte folgendermaßen aussehen:
Jahr | Anzahl der Femizide |
---|---|
2015 | 30 |
2016 | 27 |
2017 | 23 |
2018 | 35 |
2019 | 38 |
2020 | 28 |
2021 | 7 (bisher) |
Es ist erschreckend zu sehen, dass die Anzahl der Femizide in den letzten Jahren angestiegen ist. Der landesweite Protest macht deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um Gewalt an Frauen und Mädchen zu bekämpfen und eine sichere Umgebung für alle zu schaffen.
Quelle: Land Kärnten