Der Metzgerwirt in Radenthein, der seit 60 Jahren ein Gasthaus war, hat nun seine Türen für die Öffentlichkeit geschlossen. Ab sofort wird nur noch für Hausgäste gekocht, die in den 15 Zimmern und sechs Appartements des Gasthauses übernachten. Diese Entscheidung traf Wirt Emanuel Stadler, der sich trotz der Trauer vieler Stammgäste für diesen Schritt entschied. Mit 67 Jahren und nach zwei Jahren im Ruhestand glaubt er, dass es an der Zeit ist, das Restaurant zu schließen, um neue Wege zu gehen.
Ein Beispiel für die Veränderungen in der Gastronomie ist auch das Hotel Europa in Velden, das von Halbpension auf à la carte umgestellt hat. Die Betreiberin Renate Wrann berichtete von Schwierigkeiten, wenn bei Halbpensionbuchungen mehr Gäste im Hotel speisen wollten als geplant. Die Umstellung stieß bei langjährigen Stammgästen auf Widerstand, da sie sich an bestimmte Abläufe gewöhnt hatten. Trotzdem bietet das Hotel jetzt in drei verschiedenen Restaurants eine vielfältige à la carte-Speisekarte an.
Die anhaltenden Herausforderungen in der Gastronomie, wie z. B. hohe Kosten, Generationenwechsel und Personalmangel, führen dazu, dass viele Restaurants und Gasthäuser ihre Betriebsmodelle anpassen. Laut Branchen-Sprecher Stefan Sternad sind inzwischen zwei Ruhetage pro Woche in der Branche üblich geworden, und manche Betriebe halten sogar drei Ruhetage. Gäste müssen sich zunehmend auf Reservierungen einstellen, und in einigen Lokalen wird eine Gebühr für Nichterscheinen ohne Absage verlangt.
Der Strukturwandel in der Gastronomie zeigt sich durch verschiedene Anpassungen von traditionellen Betrieben an neue Bedürfnisse und Gegebenheiten. Trotz der Herausforderungen bleiben Familienbetriebe wie das Hotel Europa und der Metzgerwirt in Radenthein offen für Veränderungen und neue Konzepte, um ihren Gästen weiterhin eine gute kulinarische Erfahrung zu bieten.
