In der malerischen Region rund um Aying stehen bedeutende Fortschritte in der Windkraftnutzung bevor. Auf der Strecke hinter Unterlaus eröffnet sich ein beeindruckender Blick auf ein hohen, grauen Windrad, das über die Baumkronen ragt und signalisiert, dass der erste Schritt zur Nutzung erneuerbarer Energien im Landkreis Rosenheim unternommen wird. Während im benachbarten Landkreis München die Bauarbeiten für Windräder im Hofoldinger Forst in vollem Gange sind, wird hier in Großhöhenrain das erste Windrad der Region bald sichtbar drehen.
In den letzten Tagen haben die Anwohner von Aying Anzeichen für die Errichtung der Windmühlen bemerkt. Obwohl die Arbeiten in der Gemeinde noch nicht begonnen haben, stehen bereits zwei große orangefarbene Kräne im nahegelegenen Ortsteil Peiß. Diese Kräne sind jedoch nicht für den Aufbau der Münchner Windräder gedacht, sondern stehen bereit für den Weitertransport der einzelnen Komponenten des Windrades in Höhenrain. Eine mehr als vier Meter breite Stahlröhre liegt momentan vor ihnen und wartet darauf, ihren endgültigen Platz einzunehmen.
Dringender Bedarf an erneuerbaren Energiequellen
Die Windkraft zeigt in Regionen wie dem südöstlichen Landkreis München und Rosenheim eine erfreuliche Entwicklung, die nicht allein von politischen Entscheidungen abhängt. Es sind vor allem kommunale Initiativen, die zusammen mit einer finanziellen Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern den Bau dieser Windkraftanlagen vorantreiben. Ein Beispiel dafür ist das Projekt der Bürgerwind GmbH in Feldkirchen-Westerham, das mit den Initiatoren Sepp Forstner und Florian Lechner das erste Windrad im südöstlichen Oberland errichten wird. Im Hofoldinger Forst hingegen arbeiten drei Gemeinden – Aying, Sauerlach und Otterfing – gemeinsam unter der Windenergie Hofoldinger Forst GmbH an insgesamt drei Rotoren, die kreisförmig in den jeweiligen Gemeindegebieten aufgestellt werden.
Die große Fläche des Hofoldinger Forsts bietet einen idealen Standort für Windräder, da die bayerische Staatsregierung etablierte Programme fördert, die zur massiven Nutzung solcher Flächen anregen sollen. Die A8, eine zentrale Verkehrsader, ermöglicht es, die großen Windkraftkomponenten mit effektiven Transportlösungen anzuliefern. Im Gegensatz dazu müssen die Windradteile in Höhenrain, das nicht an einer Autobahn liegt, zuerst in Aying zwischengelagert werden.
Strom für zahlreiche Haushalte
Das geplante Windrad in Feldkirchen-Westerham wird voraussichtlich die Energieversorgung der Gemeinde um ganze zehn Prozent erhöhen. Feldkirchen-Westerham hat zurzeit einen beeindruckenden Anteil von fast 70 Prozent an regenerativer Energie, die durch Biomasse, Photovoltaik sowie Wasserkraft aus dem Fluss in der Region bereitgestellt wird. Die bahnbrechenden drei Windräder im Hofoldinger Forst sollen zusammen den Strombedarf von etwa 9.000 Haushalten abdecken.
Die Auswirkungen der neuen Windkraftprojekte sind bereits sichtbar, da die Fundamente mit einem Durchmesser von jeweils 24 Metern bereits fertiggestellt sind und eine Last von mehr als 2.000 Tonnen tragen können. Die Vorbereitungen laufen planmäßig, damit die ersten Windkraftanlagen, ähnlich wie in Höhenrain, bald zwischen den Baumwipfeln emporragen.
Die Windkraft stellt nicht nur eine bedeutende Quelle für nachhaltige Energie dar, sondern wird auch als unverzichtbarer Bestandteil der regionalen Strategie zur Bekämpfung des Klimawandels angesehen. Während die Gemeinschaft sich darauf vorbereitet, die Vorteile erneuerbarer Energien zu realisieren, bleibt abzuwarten, wie diese infrastrukturellen Entwicklungen die lokale Energiezukunft gestalten werden.
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