
In Feldkirchen-Westerham wird zurzeit ein beeindruckendes Projekt realisiert: ein riesiger Kran wird aufgebaut, um die Rotorblätter eines Windrades zu montieren. Dieses Windrad, das im Waldstück Riedholz errichtet wird, wird eine Höhe von insgesamt 246,50 Metern erreichen und ist damit ein deutliches Zeichen für den Fortschritt in der Nutzung von erneuerbaren Energien in der Region. Der Kran selbst misst imposante 190 Meter und bringt ein Gewicht von etwa 1100 Tonnen auf die Waage. Dieser Kran ist nicht nur ein technisches Wunderwerk, sondern wird auch eine zentrale Rolle bei der Montage der fast 80 Meter langen Rotorblätter spielen.
Das Windrad wird das Modell E-160 EP5 5,56 MW des Herstellers Enerco darstellen, mit einem beeindruckenden Rotordurchmesser von 160 Metern. Die Rotoren können sich bis zu 288 km/h drehen, was mit der Startgeschwindigkeit eines Airbus A320 vergleichbar ist – eine faszinierende Tatsache, die die Effizienz und Kraft der Windkrafttechnologie unterstreicht. Die Pläne sehen vor, dass die Anlage jährlich rund 9 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren wird, was etwa zehn Prozent des Strombedarfs der Gemeinde decken kann.
Finanzierung und Gemeinschaftsengagement
Das Engagement der Öffentlichkeit ist für dieses Projekt von entscheidender Bedeutung. Viele Bürger aus der Umgebung haben die Möglichkeit genutzt, Anteile an der Windkraftanlage zu erwerben, mit Preisen zwischen 5000 und 100.000 Euro. Insgesamt beteiligen sich bereits etwa 130 Investoren an diesem Vorhaben. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 9,5 Millionen Euro, wobei die Windkraftanlage allein etwa 7 Millionen Euro kostet.
Die Montage des gigantischen Krans soll noch am 12. November abgeschlossen werden. Florian Lechner, Geschäftsführer der Bürgerwind Riedholz GmbH, zeigt sich optimistisch hinsichtlich des Fortschritts der Bauarbeiten. Wenn das Wetter mitspielt, können die Rotorblätter möglicherweise bereits in der kommenden Woche montiert werden. „Es hängt jedoch nicht nur von unserem Team ab, sondern auch von den Wetterbedingungen“, so Lechner.
Ein Blick in die Zukunft
Ein wichtiger Punkt für die erfolgreiche Montage der Rotoren ist das Wetter. Faktoren wie Nebel, Frost und Regen könnten die geplanten Arbeiten verzögern. Insbesondere der Wind könnte ein erhebliches Hindernis darstellen, weshalb eine ruhige Wetterlage wünschenswert wäre. „Wir hoffen, dass wir eine ähnliche Windsituation wie in der letzten Woche haben“, fügt Lechner hinzu.
Die Hoffnungen für die Funktionalität der Windkraftanlage sind groß. Obwohl die Einspeisung des erzeugten Stroms erst im nächsten Jahr erfolgen soll, plant man, dass das Windrad bereits vor Weihnachten in Betrieb genommen werden könnte. Dies würde bedeuten, dass ein erheblicher Teil der Weihnachtsbeleuchtung der Gemeinde durch die Energie des Windrades gespeist werden könnte. "Jede zehnte Kerze an den Christbäumen könnte bald durch unsere Windkraft versorgt werden“, schmunzelt Lechner.
Mit diesem Windrad wird ein neues Kapitel in der Energieversorgung der Region aufgeschlagen, und die Vorfreude auf die ersten erzeugten Kilowattstunden wächst. Die nachhaltige Energieproduktion wird nicht nur den Strombedarf decken, sondern auch zur ökologischen Wende beitragen und den gemeindlichen Fokus auf erneuerbare Energien stärken. Mehr Details zu diesem spannenden Projekt sind bei www.ovb-online.de zu finden.
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