Feldkirchen

Pfarrer Strauß: Allein im pastoralen Einsatz in Bruckmühl und Feldkirchen

Pfarrer Andreas Strauß kämpft in Bruckmühl und Feldkirchen-Westerham alleine gegen den Pfarrermangel – wie er die Herausforderungen stemmt und ob Weihnachtsgottesdienste auf der Kippe stehen!

In der jüngsten Zeit sehen sich viele Kirchengemeinden, sowohl katholische als auch evangelisch-lutherische, mit einem gravierenden Pf shortage konfrontiert. Dies trifft besonders die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Bruckmühl mit Feldkirchen-Westerham, wo Pfarrer Andreas Strauß seit dem abrupten Weggang seines Kollegen Samuel Fischer im Juni 2024 nun allein für die seelsorgliche Betreuung zuständig ist.

Der 61-jährige Strauß muss sich nicht nur um die Belange der Gemeinde in Bruckmühl kümmern, sondern auch das geistliche Leben in der Emmaus-Kirche in Feldkirchen-Westerham leiten. Diese Situation bringt eine erhebliche Last mit sich, und Strauß gibt zu, dass es für ihn schwierig ist, diesem doppelten Anspruch gerecht zu werden. „Ich tue, was ich kann und notwendig ist,“ erklärt er in einem Interview. „Das sind insbesondere die Kasualien wie Trauungen, Taufen oder Beerdigungen, während andere wichtige Aktivitäten auf der Strecke bleiben müssen.“

Herausforderungen und Anpassungen

Die Tatsache, dass Pfarrer Strauß nun allein agiert, hat dazu geführt, dass einige Aktivitäten, die früher geteilt wurden, entfielen. Bei Terminen, die sich überschneiden, wie etwa die Einweihung eines neuen Kindergartens und der Beginn des Konfirmandenunterrichts, musste er Entscheidungen treffen, die nicht immer leicht fielen. „Ich musste beispielsweise bei unserem letzten größeren Event die Einweihung des Kindergartens auslassen,“ berichtet er.

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Ein weiteres Problem ist die vakante Stelle für einen Nachfolger, die für verschiedene Profile ausgeschrieben ist, darunter Pfarrer, Diakone und Religionspädagogen. Trotz dieser breiten Ausschreibung ist bisher niemand gefunden worden, der die Lücke füllen kann. „Der Mangel an Pfarrern ist ein Problem, das nicht nur uns, sondern viele Gemeinden betrifft,“ so Strauß.

Die Situation zwingt die Gemeinde dazu, sich auf die Aktivitäten der vielen Ehrenamtlichen zu stützen, die gemeinschaftlich Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel die Vorbereitung von Gottesdiensten, die Seelsorge und zahlreiche Veranstaltungen. „Das Team spielt in dieser Phase eine überragende Rolle. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Gemeinde aus den Gläubigen besteht, die sich einbringen,“ betont der Pfarrer.

Zukünftige Perspektiven

Mit Blick auf die bevorstehende Adventszeit, eine der geschäftigsten Perioden im Kirchenjahr, zeigt sich Strauß optimistisch, dass „wir die Gottesdienste fast wie gewohnt feiern können.“ Es wird jedoch Anpassungen geben; zum Beispiel an Heiligabend wird nur eine Christvesper in der Emmauskirche stattfinden. „Wir hoffen, dass unser Gemeindebrief und unsere Website weiterhin aktuelle Informationen bieten können,“ fügt er hinzu.

Angesichts der Herausforderungen schlägt Strauß vor, die Ausbildung von Pfarrern zu reformieren, um den Bedürfnissen der heutigen Zeit besser gerecht zu werden. „Muss es wirklich eine so umfassende Ausbildung mit alten Sprachen sein, oder würde ein Bachelor-Studium nicht ausreichen?“ fragt er und fordert die Verantwortlichen auf, über neue Wege nachzudenken, um den Pfarrberuf attraktiv zu gestalten.

Für potenzielle Bewerber wirbt Strauß mit den Vorzügen der Region: „Wir bieten ein gut unterstützendes Team in einer lebendigen Gemeinde, die vielfältige Frömmigkeitsstile schätzt und lebt. Dennoch bleibt die Herausforderung, eine passende Wohnung für neue Pfarrer zu finden.” Die Gemeinde sucht weiterhin nach Lösungen, nicht nur für die anhaltende Vakanz, sondern auch für die künftige Entwicklung der seelsorglichen Leistungen in dieser schönen Region Deutschlands.


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Quelle
ovb-online.de

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