Feldkirchen

Österreich startet Pilotprojekt zur Wiederverwertung von Styropor-Resten

Österreich startet den Mega-Pilotversuch zur Sammlung von Styropor-Verschnitten – 13 Partner, ein Ziel: echte Kreislaufwirtschaft für umweltfreundliche Dämmstoffe!

In einem spannenden Schritt hin zu einer nachhaltigeren Bauindustrie wird in Österreich ein Pilotprojekt zur Rückholung und Wiederaufbereitung von Styropor-Dämmplattenverschnitt gestartet. Unter dem Namen EPSolutely haben sich mehrere Partner aus unterschiedlichen Bundesländern zusammengetan, um Konzepte für eine effektive Kreislaufwirtschaft im Bereich der Dämmstoffe zu entwickeln. Ziel ist es, die bei Bauprojekten anfallenden Styropor-Reste effizient zu sammeln und wieder in den Produktionskreislauf zu integrieren.

Das Forschungsprojekt wird von Fraunhofer Austria geleitet und hat über zweieinhalb Jahre hinweg innovative Wege zur Rückholung und Aufbereitung von Expandiertem Polystyrol (EPS) erarbeitet. Diese bedeutende Initiative ist nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern spricht auch die wirtschaftlichen Vorteile einer solchen Kreislaufwirtschaft an, indem sie Abfälle reduziert und Ressourcen schont.

Effiziente Materialrückholung

Wie die Materialrückholung konkret organisiert werden kann, ist eine zentrale Frage des Projekts. Im Rahmen des Pilotversuchs wurden 5.000 spezielle Sammelsäcke mit QR-Codes ausgestattet, die nun an den Baustellen eingesetzt werden, wo Styroporplatten bearbeitet werden. Genauer gesagt, kommen diese Säcke dort zum Einsatz, wo die Platten vormontiert und zugeschnitten werden. Das Verschnittmaterial wird in diesen Säcken gesammelt und kann über eine mobile App zur Abholung angefordert werden. Interessanterweise ermöglicht der QR-Code den Verarbeitern den Zugang zu einer Online-Plattform, auf der sie die Abholung direkt anfordern können. Die Zuständigkeit für den Transport wird dabei durch die Postleitzahl der Baustelle geregelt, wodurch eine effiziente Logistik sichergestellt wird.

Kurze Werbeeinblendung

Die Identifizierung und Nachverfolgbarkeit der Sammelsäcke wird durch einen Barcode gewährleistet. Nach der gesammelten Rückführung wird das Styropor von den Projektbeteiligten verarbeitet, um daraus neue Dämmplatten herzustellen. Zu den beteiligten Unternehmen gehören unter anderem Hirsch Porozell GmbH, Austrotherm sowie Flatz GmbH, die alle an verschiedenen Standorten in Österreich tätig sind. „Wir freuen uns, als wesentlicher Partner dieses wegweisende Projekt zu unterstützen und damit einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, äußert sich Harald Kogler, Vorstand von Hirsch Servo.

Vorbereitung und Versuche

Bevor das Konzept zur Materialrückholung vollständig entwickelt werden konnte, mussten umfangreiche Testreihen durchgeführt werden. Die Partner des Projekts, einschließlich des Malereibetriebs LuSt sowie der PORR Group, agierten hier als Unterstützung. Sie sammelten erstes Testmaterial und führten Analysen der Abläufe beim Fassadenbau durch. Zudem wurde überprüft, ob Material aus zurückgeholtem Styropor in der Qualität mit Neumaterial vergleichbar ist. Die Erfolgsnachricht: Beide Fragen können positiv beantwortet werden.

Stephan Keckeis, Projektleiter bei Fraunhofer Austria, betont die Einzigartigkeit des Vorhabens: „Wir haben es mit der ganzen Branche geschafft, erstmals eine österreichweite Abwicklung auf die Beine zu stellen. Dafür wurden einfach zu verstehende Workflows, wiederverwendbare Säcke und eine praktische App entwickelt.“ Die gewonnenen Daten aus den Sammelversuchen werden analysiert, um Optimierungspotenziale zu erkennen, bevor das gesamte Konzept im industriellen Maßstab ausgerollt werden kann. Die Ergebnisse des Pilotprojekts sollen bis zum Ende des Jahres 2024 vorliegen.

Die komplette Initiative EPSolutely wird im Rahmen der FFG FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft gefördert und ist ein Beispiel, das als Vorbild für andere Märkte dienen kann, um den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu fördern. Dies zeigt, dass eine funktionierende Kreislaufwirtschaft in der EPS-Dämmstoffindustrie nicht nur theoretisch möglich, sondern bereits in der praktischen Umsetzung ist. Mehr Details zu diesem Thema finden Sie hier.


Details zur Meldung
Quelle
meinbezirk.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"