Das seit 2012 leerstehende Bräustüberl in Feldkirchen könnte bald einen neuen Zweck erhalten. Derzeitig als „Schandfleck“ in der Hohenlindner Straße bekannt, plant die Brauerei Aying, die das Grundstück besitzt, den Bau eines neuen Hotels mit 75 Appartements. Diese Initiative könnte nicht nur das verfallene Gebäude ersetzen, sondern auch neue Impulse für die Umgebung setzen.
Die Vorschläge für das neue dreigeschossige Gebäude beinhalten außerdem eine Gaststätte mit 40 Sitzplätzen. Sorgen gibt es dabei bezüglich der Parkplatzsituation. Obwohl 75 Stellplätze geplant sind, werden 82 benötigt, was bedeutet, dass eine Befreiung von den bestehenden Vorschriften nötig wäre, um die Genehmigung zu erhalten. Das Bauamt hat bereits signalisiert, dass die geplante Überschreitung der Grund- und Geschossfläche als problematisch angesehen wird.
Stadtplanung und Herausforderungen
Im Detail hat das Projekt einige Hürden: Die Baugrenze nach Norden wird um 1,5 Meter überschritten, was laut Bauamt jedoch toleriert werden könnte, weil keine negativen städtebaulichen Konsequenzen erkennbar sind. Die Überschreitung der zulässigen Geschossflächenzahl für das geplante Hotel hingegen stellt einen drastischen Verstoß gegen die bestehenden Planungen dar. Der Gemeinderat hat Bedenken geäußert, dass solche Verstöße Präzedenzfälle für zukünftige Bauanträge schaffen könnten.
Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass die 14 zusätzlich geplanten Stellplätze in die Freischankfläche ragen würden, was gegen die bereits festgelegten Vorgaben verstößt. Die Antwort der Gemeindeverwaltung auf diese Herausforderungen scheint jedoch optimistisch, da man überzeugt ist, dass jede Verbesserung der gegenwärtigen Misere eine gute Lösung darstellt.
Einmal als blühendes Lokal betrieben, gab es im Bräustüberl zuletzt ein griechisches Restaurant mit Pension, bevor es vor mehr als einem Jahrzehnt geschlossen wurde. Seitdem haben sich sowohl Zustand als auch die Umgebung stark verschlechtert, mit verfallenen Fenstern und Müllansammlungen auf dem Parkplatz.
Einige Mitglieder des Gemeinderats zeigen sich jedoch enttäuscht über die geplanten Änderungen. Christian Wilhelm von der SPDäre in den Gesprächen betont, dass er sich eine umfangreichere Gastronomie gewünscht hätte, in der es auch einen Biergarten geben könnte. Andere wie Brigitte Pfaffinger teilen diese Ansichten und hoffen auf eine wirtschaftlich attraktivere Lösung. Dennoch gibt es einen breiten Konsens in dem Rat, dass die aktuelle Situation nicht weiter tragbar ist und Fortschritte notwendig sind, selbst wenn diese nicht alle Erwartungen erfüllen.
Alles in allem bringen die Pläne der Brauerei Aying Hoffnung auf eine Revitalisierung des Gebiets. Das Vorhaben steht jedoch unter dem Vorbehalt, dass die rechtlichen und planungsrechtlichen Hürden überwunden werden können. Die Gespräche über die endgültige Gestaltung des Projekts sind noch nicht abgeschlossen. Weitere Informationen dazu sind auf www.merkur.de zu finden.
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