
Kürzlich wurde das 69. Statistische Jahrbuch Kärnten vorgestellt, das auf 360 Seiten umfassende Informationen über das Bundesland beinhaltet. Dieses Nachschlagewerk liefert Antworten auf wichtige Fragen, wie etwa die Geburtenzahlen, die Entwicklung der Einwohnerzahlen in den Städten und die durchschnittliche Lebensdauer der Kärntner Bevölkerung. Die Präsentation fand im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung statt, geleitet von Landeshauptmann Peter Kaiser und dem Landesstatistiker Thomas Graf.
„Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Das statistische Handbuch widerlegt diese geflügelten Worte“, erklärte Kaiser während der Veranstaltung. Ein Team von sechs Mitarbeitern unter der Anleitung von Thomas Graf arbeitet an der Auswertung der unterschiedlichen Daten, die auf gesetzlichen Bestimmungen basieren und strengen Kontrollen unterliegen. Die Statistiken werden in Zusammenarbeit mit Statistik Austria erstellt, die über 800 Experten in diesem Bereich beschäftigt.
Wachstum entgegen Erwartungen
Besonders eindrucksvoll ist, dass Kärnten seit 2013 nicht geschrumpft, sondern um 0,1 Prozent gewachsen ist. Aktuell leben 569.744 Menschen im südlichsten Bundesland Österreichs. Dies widerlegt die weit verbreitete Befürchtung, dass Kärnten aussterben könnte. Für viele, die seit Jahren von einem Geburtenrückgang sprechen, gibt es nun neue Zahlen, die diese Annahme in Frage stellen.„Die Fakten sprechen für sich“, so Kaiser. „Die Zuwanderung ist der hauptsächliche Grund für das Bevölkerungswachstum in Kärnten, da die Geburtenzahlen seit 1999 rückläufig sind.“
Im Jahr 2023 gab es in Kärnten 4.217 Geburten im Vergleich zu 6.476 Sterbefällen. Die rückläufigen Geburtenzahlen resultieren aus einer geringeren Zahl von Frauen im gebärfähigen Alter. Laut der Statistik gab es 2013 noch 100.435 Frauen zwischen 15 und 45 Jahren, zehn Jahre später sind es nur noch 93.159, was einem Rückgang von 7 Prozent entspricht.
Lebensqualität in Kärnten
Trotz der Herausforderungen zeigt das Jahrbuch auch positive Trends. Die Lebenserwartung in Kärnten ist in den letzten 30 Jahren gestiegen: Männer leben durchschnittlich 79 Jahre und Frauen 84,7 Jahre. Diese Zuwächse in der Lebensdauer sind erheblich und zeigen, dass die Lebensbedingungen in Kärnten attraktiv sind.
Besonders auffällig ist außerdem, dass Kärnten im Bundesländervergleich die geringste Säuglingssterblichkeit aufweist. Dies spricht für die gute medizinische Versorgung im Land, auch wenn die Geburtenrate niedrig bleibt.
Das Jahrbuch enthält eine Vielzahl von Informationen, die weit über die oben genannten Fakten hinausreichen. So stellt es beispielsweise fest, dass durchschnittlich 45-jährige Kärntner eine der 374.044 zugelassenen PKWs fahren und dass heuer mit 21.111 Volkschulkindern ein Rekordwert in den 219 Kärntner Volkschulen erreicht wurde.
Wirtschaftliche Entwicklung
Ein weiterer erfreulicher Aspekt ist das Wirtschaftswachstum, das Kärnten verzeichnet hat. Im Jahr 2022 lag das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts bei stolzen 6,7 Prozent, was Kärnten in Österreich an die Spitze bringt. Vor der Pandemie betrug das Wachstum im Jahr 2019 noch 6,6 Prozent. Dies zeigt einen Trend, der positiv in die Zukunft weist. Auch in der Landwirtschaft hat sich die Produktivität erhöht; so produzieren Milchkühe heute 20 Prozent mehr Milch als in den 1960er Jahren.
Das Statistische Jahrbuch bietet einen umfassenden Einblick in die vielseitigen Facetten des Lebens und der Entwicklung im Bundesland Kärnten und ist ein wertvolles Dokument für Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit.Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.klick-kaernten.at.
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