Am Donnerstag, den 17. Oktober, startet der Kulturherbst in Feldkirchen-Westerham mit einem besonderen Highlight: Kabarettist Christian Springer wird sein neues Programm „Leider“ erstmalig vorstellen. Der gebürtige Münchner ist bekannt für seine kritischen und unterhaltsamen Programme, in denen er gesellschaftspolitische Themen behandelt. In einem aktuellen Interview sprach er über seine Sicht auf das aktuelle Weltgeschehen, unter anderem über den Ukraine-Konflikt und die Lage im Nahen Osten.
Springers Engagement geht über die Kabarettbühne hinaus. Mit seinem Verein Orienthelfer setzt er sich aktiv für die Menschen im Nahen Osten ein. Seine Erfahrungen vor Ort, insbesondere in den Krisengebieten, prägen seine Perspektive und sein Schaffen als Kabarettist und Autor. Laut Springer werde in seinem neuen Programm das Publikum Teil des Schaffensprozesses: „Das Publikum ist bei der Entstehung dabei. Was beklatscht und belacht wird, bleibt drin“, so der 59-Jährige.
Aktuelle politische Themen im Fokus
In Bezug auf den Ukrainekrieg nimmt Springer eine klare Position ein. Er bezeichnet Wladimir Putin als „gewalttätigen, antisemitischen Diktator“ und verdeutlicht die historische Verantwortung: „Die Ukraine war der drittgrößte Atomwaffenstaat und hat als einziges Land seine Atomwaffen verbannt. Danach wurde es von Putin überfallen.“ Diese Aussagen spiegeln seine tiefgehende Besorgnis und die Notwendigkeit wider, für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten.
Die Situation im Nahen Osten ist für Springer ebenfalls besorgniserregend. In seinem Programm bezieht er Stellung zur Rolle von Terrororganisationen dort und betont die Wichtigkeit von Humanität über politischen Ideologien: „Die Hamas ist die reichste Terrororganisation der Welt. Humanität muss an erster Stelle stehen. Wer in Not ist, der braucht Hilfe.“ Seine Ansichten regen nicht nur zum Nachdenken an, sondern fordern auch eine kritische Auseinandersetzung mit den vielen Facetten dieser komplexen Konflikte.
Springer versucht, auch in diesen schwierigen Themen Optimismus und Lebensfreude zu transportieren. „Es ist Zeit, wieder Optimismus und Lebenslust in die Welt zu bringen. Ernst und Gaudi zusammenzubringen, darum geht’s!“ Mit dieser Haltung möchte er den Besuchern ein wenig Ablenkung von den oft düsteren Nachrichten des Alltags geben.
Sein Auftritt wird als Generalprobe betrachtet, wodurch die Zuschauer direkt in den kreativen Prozess eingebunden werden. „Für mich sind das die spannendsten Auftritte“, erklärte Springer weiter.
Die Premiere seines neuen Programms findet um 20 Uhr in der Fuchshalle Neenah Gessner statt, mit Einlass ab 19 Uhr. Tickets sind bereits erhältlich, und weitere Informationen zum Kulturherbst finden sich auf der offiziellen Webseite unter www.kulturherbst-feldkirchen-westerham.de.
Ein wichtiges Thema, das Springer auch in seiner letzten Buchveröffentlichung „Bayerischer Mob: wie die Gewalt in die Politik einzog“ behandelt, ist die steigende Gewalt gegen politische Vertreter. Seine persönliche Erfahrung während eines Übergriffs auf Politiker macht deutlich, wie wichtig es ist, sich für die Werte der Demokratie einzusetzen. „Angriffe auf Politiker zerstören die Demokratie von allen“, mahnte er.
Christian Springer ist ein Paradebeispiel für einen Kabarettisten, der sich seiner Verantwortung als Stimme der Gesellschaft bewusst ist. Dabei ist er nicht nur humorvoll, sondern auch sehr direkt, was in der heutigen Zeit sowohl Bewunderung als auch Kritik hervorruft. „Freundschaften zerbrechen, Kritik und Bedrohungen nehmen zu“, berichtet er, was die Verständigung über heikle Themen erschwert. Trotzdem bleibt er unerschrocken: „Dagegen muss man aufstehen, um den jungen Menschen im Land ein Vorbild zu sein.“
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