Die Jungbürgerversammlung in Feldkirchen-Westerham, die am 9. Oktober stattfand, brachte für die Organisatoren eine große Enttäuschung. Anstatt einer regen Teilnahme wie erwartet, war nur ein Jugendlicher anwesend. Dies führte zu der Frage, ob die Jugendlichen desinteressiert oder einfach zufrieden mit dem bestehenden Angebot sind.
Die Versammlung begann um 17 Uhr mit Bürgermeister Johannes Zistl und der Jugendbeauftragten Annette Thielmann. Zu den Anwesenden zählten einige Mitglieder des Gemeinderats und Vertreter der Jugendarbeit des Landkreises, was den Altersdurchschnitt der Teilnehmer auf etwa 50 Jahre hob. Mit nur einem Teilnehmer, nämlich Lorenz Weber, einem 16-jährigen Jugendlichen, wurde die Versammlung nach nur 17 Minuten beendet. Thielmann zeigte sich enttäuscht: „Das ist natürlich schon deprimierend“. Dennoch planen sie und Zistl einen neuen Anlauf für die Veranstaltung im kommenden Jahr.
Ursachen für die geringe Teilnahme
Die geringe Teilnehmerzahl hat die Organisatoren dazu veranlasst, über mögliche Gründe nachzudenken. Weber stellte fest, dass der frühe Beginn der Versammlung um 17 Uhr möglicherweise unpraktisch für viele Jugendliche sei. Gleichzeitig äußerte Zistl, dass die geringe Teilnahme auch ein Zeichen für die hohe Zufriedenheit der jungen Bevölkerung sein könnte. Thielmann widersprach dieser Idee jedoch und ist überzeugt, dass es immer Wünsche und Anliegen von Jugendlichen gibt, die gehört werden sollten.
Angesichts der nur minimalen Teilnahme beabsichtigt Thielmann, beim nächsten Treffen, das bereits für den 6. Februar 2025 angesetzt ist, mehr Werbung zu machen, insbesondere über lokale Vereine, um so besser die Zielgruppe zu erreichen.
Erfolgreiche Ansätze der Jugendbeteiligung
Trotz der enttäuschenden Versammlung ist es nicht das erste Mal, dass Lorenz Weber aktiv an kommunalen Anliegen mitwirkt. Bereits bei der letzten Jungbürgerversammlung äußerte er den Wunsch nach einer besseren Beleuchtung der alten Westerhamer Straße, um die Sicherheit für Fußgänger zu erhöhen. Diesen Wunsch hat die Gemeinde ernst genommen, und am 15. Oktober wird der Bauausschuss über die Vergabe von Aufträgen zur Installation von Solarleuchten beraten.
Webers Engagement zeigt, dass die Jungbürgerversammlung durchaus die Möglichkeit bietet, gehört zu werden. Er selbst sieht die Wichtigkeit dieser Veranstaltungen und plant, auch in Zukunft daran teilzunehmen, um positive Impulse für die Gemeinde zu setzen. „Es ist ein gutes Gefühl, wenn man sieht, dass man etwas bewegen kann“, sagt er.
Insgesamt bleibt abzuwarten, ob die nächsten Veranstaltungen mehr Jugendliche anziehen und ob die Organisatoren ihre Strategie anpassen können. Die Herausforderungen sind groß, aber die Erkenntnisse aus dieser ersten Versammlung könnten wertvoll für zukünftige Bemühungen sein, um das Interesse der jungen Bevölkerung in Feldkirchen-Westerham zu wecken.
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