Das Hunde-Fachgeschäft „Dalmatiner Paul“ in Feldkirchen-Westerham wird zum 31. Oktober seine Türen schließen. Die Inhaberin Babette Schwingenstein hat neun Jahre lang Hundebesitzer mit hochwertigen Produkten versorgt, nun aber beschlossen, dass es an der Zeit für neue Wege ist.
Schwingenstein, die ihren ersten Dalmatiner nach dem Geschäft benannt hat, eröffnete den Laden, nachdem sie selbst ein solches Angebot vermisst hatte. Die Aufnahme war zwar bescheiden, sah sie sich jedoch schon bald finanziellen Herausforderungen gegenüber. "Ich hatte immer mehr oder weniger ein Nullsummenspiel", erinnert sie sich. So schloss sie während der Corona-Pandemie, was für viele Kunden enttäuschend war, doch der Lieferservice erfreute sich großer Beliebtheit.
Krisen und Herausforderungen im Einzelhandel
Trotz der guten Anfangszeit musste Schwingenstein bald feststellen, dass die Einnahmen nicht ausreichten, um die Kosten zu decken. „Es bleibt finanziell nichts hängen - und dafür ist es einfach zu viel Arbeit“, sagt sie frank und frei. Der Online-Handel, der während der Pandemie noch mehr an Bedeutung gewonnen hat, stellte einen erheblichen Wettbewerbsdruck dar. "Die Leute erwarten heute, dass sie alles jederzeit und überall bekommen können", erklärt sie. Als Kleinunternehmerin konnte sie diese Erwartungen nicht erfüllen.
Besonders frustrierend war für sie, dass Online-Händler Produkte häufig günstiger anbieten, als sie als Einzelhändlerin einkaufen kann. Schwingenstein merkt an, dass eine Preisbindung für Hersteller hilfreich wäre, um kleinen Geschäften eine faire Chance zu geben.
Räumungsverkauf und Zukünftige Pläne
Für die verbleibenden zwei Tage ihres Geschäfts plant sie einen Räumungsverkauf mit attraktiven Rabatten von bis zu 50 Prozent. Am 11. und 12. Oktober sind Interessierte eingeladen, sich noch einmal mit den Produkten für ihre vierbeinigen Freunde einzudecken. Die Räumlichkeiten des Geschäfts werden anschließend von einer benachbarten Physiotherapie-Praxis für Hunde übernommen, die dort neue Dienstleistungen anbieten wird.
Trotz der Herausforderungen und der Schließung bleibt Schwingenstein optimistisch bezüglich ihrer beruflichen Zukunft. "Um meine berufliche Zukunft muss sich niemand Sorgen machen," versichert sie. Es bleibt zu hoffen, dass ihre neuen Vorhaben das wieder aufblühen, was sie in ihrer bisherigen Selbstständigkeit aufgebaut hat.
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