Im August 2024 steht die Stadt München ganz im Zeichen der britischen Popikone Adele, die insgesamt zehn Konzerte in einer eigens dafür errichteten Arena auf dem Messegelände in Riem gibt. Diese besonderen Veranstaltungen ziehen Tausende von Fans aus ganz Europa an und haben bereits zu gemischten Reaktionen in der umliegenden Nachbarschaft geführt. Während manche Anwohner begeistert sind, gibt es auch kritische Stimmen, die den durch die Konzerte verursachten Lärm beklagen.
Die Reaktionen der Anwohner
Die Konzerte, die unter anderem das berühmte Lied „Hello“ beinhalten, erfreuen viele Musikliebhaber. So äußert ein Facebook-Nutzer: „In Oedenstockach können wir jedes Lied mitsingen.“ Andere Fans zeigen sich ebenfalls positiv gestimmt: “Ich finde es cool, dass wir einen Weltstar so nah haben, normalerweise tritt sie doch nur im Olympiastadion auf.” Aber nicht alle Stimmen sind wohlwollend; der Zweite Bürgermeister von Feldkirchen, Herbert Vanvolsem (CSU), äußert Bedenken: „Die Bässe waren massiv zu hören. Für die Leute, die die Musik mögen, war das super, für die anderen eher eine Belästigung.“
Ein Fest für die Stadt oder Lärmbelästigung?
Die Problematik zeigt sich auch deutlich bei Andreas Bukowski, dem Bürgermeister von Haar. Er kann die Beschwerden der Bürger nachvollziehen, da er selbst am Ortsausgang wohnt und auch die Konzerte gehört hat. Seiner Meinung nach ist der Lärm in den Abendstunden während der Konzerte ein großes Thema: „Ich selbst gehe lieber ins Kleine Theater“, sagt Bukowski, betont aber gleichzeitig die positive Wirkung, die solche großen Events auf die Region haben können. „Es ist natürlich schön, dass hier mal so viel los ist und dass der Messeplatz der Mittelpunkt Europas ist.“
Die wirtschaftlichen Auswirkungen
Für die Wirtschaft des Landkreises bringt die Konzerteinfärbung positive Veränderungen mit sich. Zahlreiche Hotels in der Umgebung sind bereits ausgebucht, und die Gastgeber freuen sich über den Ansturm. „Wir waren letztes Wochenende schon ausgebucht und auch die kommenden Wochenenden sind voll“, berichtet Michael Takazs vom Hotel Seidlhof in Salmdorf. Die Hotels erfreuen sich über Gäste aus verschiedenen Ländern wie Großbritannien, Spanien oder den Niederlanden, die für die Möglichkeit der Sichtung ihrer Idolreise nach München gekommen sind.
Logistische Herausforderungen
Die Logistik hinter solch einem großen Event stellt eine Herausforderung dar. Trotz der Massen strömenden Publikum gelang es, ein Verkehrschaos zu verhindern. Vanvolsem hebt das gute Konzept des Veranstalters hervor, das die Besucherströme gut managen konnte. So wurden für den Zeitraum der Konzerte sogar Parkverbote in Salmdorf eingerichtet, um den Anwohnern eine uneingeschränkte Nutzung ihrer Wohnumgebung zu ermöglichen. „Die Verkehrsüberwachung kontrolliert das regelmäßig, und es hat wirklich gut funktioniert“, fügt Bukowski hinzu.
Ein einzigartiges Konzerterlebnis
Die Arena in Riem, die den größten LED-Bildschirm der Welt bietet, ist in Form eines Amphitheaters gestaltet und fasst bis zu 73.000 Menschen. Die besonderen Konzerte bieten nicht nur ein Musikereignis, sondern auch ein einmaliges Erlebnis für die Fans, die die Möglichkeit haben, Adele live zu erleben, eine Künstlerin, die bekanntlich nicht oft auf Tour geht. Ihr letztes Konzert in Europa fand 2016 statt, sodass sich die Zuschauer nun auf ein besonderes Event freuen können.
Die Bedeutung der Adele-Konzerte für München
Die Auftritte von Adele sind mehr als nur musikalische Darbietungen; sie zeigen, wie Veranstaltungen dieser Größenordnung die lokale Gemeinschaft sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können. Für viele, die in der Nähe wohnen, stellen sie eine Herausforderung dar, während sie gleichzeitig den Ruf Münchens als kulturellen Hotspot stärken und die lokale Wirtschaft ankurbeln. Es bleibt abzuwarten, wie sich die restlichen Auftritte entwickeln und welche weiteren Reaktionen sie in den nächsten Wochen hervorrufen werden.
