Im Landkreis München sorgt die britische Popikone Adele derzeit für Aufregung und reges Treiben. Während die Sängerin im August eine Reihe von zehn Konzerten in einer eigens errichteten Arena auf der Messe Riem gibt, erleben nicht nur ihre zahlenden Fans eine musikalische Darbietung, sondern auch die Bewohner der umliegenden Gemeinden. Die Lautstärke und der damit verbundene Lärmpegel haben jedoch zu kontroversen Meinungen in der Nachbarschaft geführt.
Nachhaltige Auswirkungen auf die Anwohner
Die Konzerte von Adele, die am ersten Augustwochenende begannen, hinterlassen sowohl begeisterte als auch unzufriedene Stimmen in der Bevölkerung. Bei ersten Auftritten konnten die Bürger etwa von Haar über Feldkirchen bis Putzbrunn die Klänge der berühmten Sängerin vernehmen. „In Haar höre ich alles in der Wohnung“, erzählt ein Anwohner, der sich darüber freut, einen Weltstar so nah erleben zu dürfen. Viele genießen den musikalischen Zuspruch, während andere, wie der Zweite Bürgermeister von Feldkirchen, Herbert Vanvolsem (CSU), die Lautstärke als zu störend empfinden und anmerken, dass die Arena zu nah an Wohngebieten errichtet wurde.
Die Konzerte und ihre Logistik
Adele, bekannt für ihre seltenen Auftritte, gibt ihre Konzerte in einer speziellen Arena, die Platz für bis zu 73.000 Menschen bietet. Der größte LED-Bildschirm der Welt machte das Event besonders gewaltig. Für viele Fans, die extra aus Ländern wie Großbritannien, Spanien oder den Niederlanden angereist sind, stellt sich nicht nur die Frage nach der Unterkunft, sondern auch über die logistische Planung rund um die großen Events. Trotz des zu erwartenden Verkehrsaufkommens konnte ein Chaos, wie bei vergleichbaren Großveranstaltungen, vermieden werden. Der Veranstalter konnte ein durchdachtes Konzept präsentieren, das die Anwohner entlastete.
Volle Hotels und begeisterte Gäste
Die Nachfrage nach Unterkünften ist während dieser Zeit stark angestiegen. Die Hotels in der Umgebung, wie das Hotel Seidlhof in Salmdorf oder das Hotel Heigerhof in Dornach, sind über Wochen hinweg ausgebucht. Michael Takazs, der im Hotel Seidlhof arbeitet, berichtet von begeisterten Gästen und einer teils chaotischen, aber auch aufregenden Atmosphäre. „Alle unsere 20 Zimmer waren belegt. Es war schon stressig, aber wir haben jede Hand gebraucht“, so Gabriele Sedlmair vom Heigerhof. Die Freude der Anhänger ist so groß, dass sogar viele Anfragen zu Parkmöglichkeiten von Nicht-Gästen vorlagen, was zeigt, wie hoch das Interesse an diesen Konzerten ist.
Divergierende Meinungen in der Nachbarschaft
Trotz der allgemeinen Begeisterung gibt es auch kritische Stimmen, wie von Andreas Bukowski, dem Bürgermeister von Haar. Er erklärt, dass nicht jeder mit der lauten Musik in den Abendstunden gleich begeistert sei. Auch er selbst hörte Adele von seinem Wohnort aus, hat jedoch kein großes Interesse an den Konzerten. „Da gehe ich lieber ins Kleine Theater“, sagt er und hebt damit hervor, wie unterschiedlich Geschmäcker sein können. Trotzdem erkennt er die positive Wirtschaftsbewegung, die während dieser Events erzeugt wird, besonders für die nahegelegene Messe, die als „Mittelpunkt Europas“ angesehen wird.
Wirtschaftliche Effekte und Regionale Entwicklung
Die Auswirkungen der Konzerte sind nicht nur auf die unmittelbare Umgebung des Veranstaltungsortes beschränkt, sondern strahlen in den gesamten Landkreis aus. Der hohe Andrang an Konzertbesuchern führt zu einer merklichen Belebung der regionalen Wirtschaft. Veranstaltungsort und Nachbarschaft haben sich nicht nur mit einer kulturellen Bereicherung konfrontiert gesehen, sondern auch mit einem potentiellen wirtschaftlichen Vorteil, der durch den Besuch von Touristen und deren Aufenthalt in den Hotels vor Ort entsteht. Die Stadt gewinnt durch solche kulturellen Events, während auch die lokale Gemeinschaft von einem wirtschaftlichen Aufschwung profitiert.
