In St. Veit wurden heute die ersten Stolpersteine gesetzt, die an die dunkle Geschichte des Nationalsozialismus erinnern. Diese kleinen Messingtäfelchen, die für Opfer des Regimes installiert werden, gedenken Hermann Göschler, einem jungen Zeugen Jehovas, der 1939 aufgrund seines Glaubens zum Tod verurteilt und brutal misshandelt wurde. Peter Stocker, Vorstand des Vereins Lila Winkel, betonte die Wichtigkeit dieser ersten Gedenktafel. Sie markiert nicht nur einen entscheidenden Schritt in der Gedenkkultur des Bezirkes, sondern schafft auch einen Ort der Erinnerung und des Innehaltens für die Opfer. Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, der seit 1992 aktiv ist und mehr als 100.000 dieser Tafeln in verschiedenen Ländern verlegt hat, wie ORF Kärnten berichtet.
Ein Zeichen der Erinnerung
Die Installation dieser Gedenktafel wird als überfällig angesehen, insbesondere in Anbetracht der niedrigen Anzahl an Stolpersteinen in Klagenfurt, von denen bisher nur 22 verlegt wurden. Zum Vergleich: In Salzburg gibt es 400 und in Graz 200 Stolpersteine. Die Gedenkkultur in der Region steht somit noch am Anfang. Das Projekt dient dazu, die Namen und Geschichten der Opfer sichtbar zu machen und der Menschen zu gedenken, die unter dem Nationalsozialismus litten. Stefan Regenfelder, Leiter des Museums und Stadtarchivs, bezeichnete diese Initiative als einen wichtigen Anfang. Die Stolpersteine fordern die Passanten auf, sich zu bücken und so den Toten Respekt zu zollen, wie auch die Katholische Kirche Kärnten hervorhebt.
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