Die Welle der Empörung rollt durch Kärnten! Elementarpädagogin Manuela Söllnbauer sorgte am vergangenen Wochenende bei einer Kinderschutztagung in Klagenfurt für Aufsehen, als sie während der Rede von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) mutig die Bühne betrat. Vor rund 2500 Anwesenden offenbarte sie die drängenden Probleme in Kindergärten und kritisierte das Aussetzen der geplanten Reduktion der Gruppengrößen. „Mit dem Aussetzen der Reduktion wurde uns das letzte Licht genommen!“, rief Söllnbauer, und erhielt daraufhin Szenenapplaus und Standing Ovations für ihre emotionalen Worte. „Viel zu viel wurde auf unserem Rücken ausgetragen“, fügte sie hinzu, was viele im Publikum zu Tränen rührte. Söllnbauer, die als Quereinsteigerin zur Pädagogik kam, sprach für viele Kollegen, die in überfüllten Gruppen arbeiten und unter enormem Druck stehen, während der Mangel an Fachkräften dringlich bleibt.
Politische Entscheidungen und ihre Folgen
Die derzeitigen gesetzlichen Regelungen in Kärnten sehen vor, dass die Gruppengröße in den Kindergärten schrittweise von 24 auf 20 Kinder gesenkt werden soll. Entgegen dieser Vorgabe wurde jedoch beschlossen, diese Reduktion für zwei Jahre auszusetzen, was bei den Pädagogen auf massive Enttäuschung stößt. Laut den beiden Chefverhandlern der SPÖ-ÖVP-Koalition, Andreas Scherwitzl und Markus Malle, ist dies eine Reaktion auf finanzielle und personelle Engpässe in den Gemeinden. Söllnbauer berichtete von unbesetzten Stellen in Klagenfurt und Villach, was die ohnehin schwierige Urlaubssituation zusätzlich verschärft. In ihren emotionalen Ausführungen während der Tagung betonte sie: „Wir haben breite Schultern, aber irgendwann ist es zu viel.“ Diese Missstände könnten zu einem weiteren Abgang erfahrener Pädagogen führen, die sich in einer prekären Situation allein gelassen fühlen.
Die Regierung bezeichnete das Aussetzen der Reduzierung als notwendigen Wermutstropfen in einer angespannten finanziellen Lage. „Es ist eine Frage der Prioritäten“, so Kaiser. Doch die betroffenen Pädagogen sind skeptisch: „Wenn wir bis 2027 warten müssen, wird sich nichts verändern. Vielleicht sollten wir die Kindergärten einfach einmal schließen, um gehört zu werden“, äußerte eine besorgte Kollegin. Zusammen mit dem ungebrochenen Engagement der Pädagogen wie Söllnbauer wird deutlich, dass die Probleme im Bildungsbereich dringend gelöst werden müssen – und zwar schnell! Diese Thematik wird auch in der kommenden ORF Kärnten-Sendung „Streitkultur“ behandelt.
Die Diskussion um die Bildungsqualität in Kärnten bleibt also heiß – und das ist erst der Anfang!
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