Im Jahr 1992 hatte der verstorbene Fleischermeister Siegfried Lasser die Idee, das Gailtaler Speckfest ins Leben zu rufen, um den einzigartigen Gailtaler Speck bekannter zu machen. Die Organisation für das erste Speckfest wurde Ende 1992 und Anfang 1993 ins Leben gerufen, und das erste Juni-Wochenende wurde als Termin festgelegt. Die Bewerbung des Speckfestes in Klagenfurt stellte sich als einzigartig heraus, als ein 120 Kilogramm schweres Schwein aus dem Stall des Liplbauern in Egg als Werbemodel diente und die Passanten am Neuen Platz in Klagenfurt erfreute. Das Schwein wurde zum Symbol des Speckfestes und zierte Plakate und Aussendungen.
Das erste Speckfest lockte im Juni 1993 rund 6000 Besucher nach Hermagor, was die Organisatoren überraschte. Über 2000 Kilogramm Speck wurden an beiden Tagen verkauft, was den Beginn einer erfolgreichen Geschichte markierte. Das Speckfest wuchs stetig, und die Besucherzahlen erreichten bis zu 30.000 Menschen, ohne dass schlechtes Wetter jemals ein Fest absagen musste. Der Gailtaler Speck erhielt 2002 die geschützte EU-Ursprungsbezeichnung und erlangte dadurch einen exzellenten Ruf aufgrund seines einzigartigen Geschmacks und seiner Qualität.
Der Gailtaler Speck zeichnet sich durch sein mildsalziges Aroma aus, sein weißes Fett schmilzt förmlich auf der Zunge und hinterlässt feine Geschmacksnuancen von Wacholder, Pfeffer, Knoblauch und Salz. Die Verwendung ganzer Speckseiten, traditionelle Rezepturen, das Selchen mit Frischluft sowie der einzigartige Reifeprozess verleihen dem Speck seine unverwechselbare Qualität. Nicht jedes Schwein ist als Specklieferant geeignet, und nur Fleisch von Schweinen aus dem definierten Gebiet wird für die Speckproduktion verwendet.
Das bevorstehende 30. Speckfest im Juni 2023 markiert ein stolzes Jubiläum, nachdem pandemiebedingte Ausfälle bedauert wurden. Die Vorbereitungen sind im Gange, und die Feierlichkeiten werden mit dem traditionellen Anschnitt eingeleitet. Der Gailtaler Speck und das Speckfest sind Symbole für Tradition, Qualität und Genuss in Hermagor und darüber hinaus.