In einem wegweisenden Schritt für die digitale Verwaltung in Österreich hat das Land Kärnten seine eigene Künstliche Intelligenz (KI) namens KärntenGPT ins Leben gerufen. Diese innovative Lösung wurde kürzlich von Landeshauptmann Peter Kaiser und seinem IT-Chef Christian Inzko vorgestellt und markiert die erste eigenständige KI-Entwicklung eines Bundeslandes in Österreich. KärntenGPT wird in einer ersten Testphase von 100 Landesbediensteten erprobt und soll dazu dienen, die Verwaltungsprozesse zu beschleunigen und zu automatisieren, indem Aufgaben wie das Prüfen von Dokumenten und das Auslesen von Rechnungen effizienter erledigt werden können, wie dolomitenstadt.at berichtet.
Die Einführung von KärntenGPT ist besonders bedeutend, da in den kommenden Jahren rund 40 % der Landesbediensteten in den Ruhestand gehen werden. Dieser Personalabgang stellt eine Herausforderung dar, die durch den Fachkräftemangel noch verstärkt wird. Die KI soll dabei helfen, das wertvolle Wissen der scheidenden Mitarbeiter zu bewahren und den Personalmangel zu kompensieren. Inzko hebt hervor, dass die Daten von KärntenGPT in einem hauseigenen Rechenzentrum verarbeitet werden. So bleiben sie vor jeglicher externen Gefährdung geschützt, was einen wichtigen Punkt in Bezug auf den Datenschutz darstellt, so ktn.gv.at.
Effizientere Abläufe für die Bürger
Mit der Einführung von KärntenGPT können die Landesbediensteten schneller auf Bürgeranfragen reagieren und die Verwaltung insgesamt serviceorientierter gestalten. Kaiser kündigte an, dass die KI bereits in Testbetrieben in verschiedenen Abteilungen eingesetzt wird und bis zum Herbst 2024 den Bürgern zur Verfügung stehen soll. Für die Mitarbeiter wird es dazu gezielte Schulungen geben, um die richtigen Fragen zu stellen und effektiv mit der Technologie umzugehen. Darüber hinaus ist geplant, einen sprachgesteuerten Chatbot zu entwickeln, der Standardanfragen am Telefon beantworten kann.
Die Investition in KärntenGPT, die sich auf 80.000 Euro beläuft, soll durch die Effizienzsteigerungen schnell amortisiert werden. Kaiser betont, dass Kärnten mit dieser Eigenentwicklung unabhängig von großen internationalen Anbietern ist und weiterhin höchste Sicherheitsstandards für die personenbezogenen Daten der Bürger gewährleistet. Damit übernimmt Kärnten eine Vorreiterrolle in der landesweiten Digitalisierung und setzt ein Zeichen in der Nutzung von Künstlicher Intelligenz im öffentlichen Sektor.
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