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Die Corona-Pandemie hat junge Menschen in Österreich tiefgreifend beeinflusst, wie Berichte belegen. Laut der Kleine Zeitung ist seit dem ersten Lockdown im März 2020 die Digitalisierung an Schulen sprunghaft angestiegen. Schüler erhielten neue Laptops und Tablets, aber dies hat auch negative Auswirkungen: Jugendliche verbringen mehr Zeit mit ihren Handys und weniger Zeit im sozialen Austausch. Paul Kimberger, der Lehrergewerkschafter, betont, dass diese ständige Nutzung zu einem Rückgang des typischen Jugendlebens führt. Mädchen berichten vermehrt von psychischen Problemen, insbesondere von Gereiztheit und depressiven Symptomen. Nationale Studien zeigen alarmierend, dass jedes fünfte Mädchen in Österreich Anzeichen von Depressionen aufweist.
Die Auswirkungen auf das Campusleben
Auch der Hochschulbereich ist betroffen, wie Nina Mathies von der Österreichischen HochschülerInnenschaft betont. Veranstaltungen sind seltener besucht, und Studierende erleben einen enormen Druck, ihr Studium schnell abzuschließen, wodurch das Campusleben leidet. Über Online- und Hybridlehre, die in der Pandemie eingeführt wurde, ist in vielen Institutionen nicht viel übrig geblieben, was zu einer geringeren Flexibilität im Studium führt. Die Veränderungen haben zudem das Verhältnis zwischen Jugendlichen und älteren Generationen beeinflusst, da junge Menschen nun Vorbilder suchen, die Werte und Alltagsbewältigungskompetenz verkörpern.
Zusätzlich analysiert der Historiker Adam Tooze in seinem Buch die wirtschaftspolitischen Herausforderungen, die durch die Pandemie angestoßen wurden. Er argumentiert, dass die Corona-Krise nicht nur die finanziellen Strukturen in den USA und Europa durcheinanderbrachte, sondern auch geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen den USA und China, verstärkte. Während die westlichen Regierungen zögerten, schnell zu reagieren, erlebte China eine umfassende Eindämmungsstrategie, die die Kraftverhältnisse global veränderte. Tooze kritisiert das Versagen der internationalen Organisationen im Bereich der Gesundheitsversorgung, was die globalen Gesundheitsinstitutionen schwächte und langfristige Sicherheitsgefühl bei Jugendlichen beeinträchtigte.
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