In der österreichischen Hauptstadt Wien ist das Problem des Alkoholmissbrauchs unter Jugendlichen in den Fokus gerückt. Das örtliche Gastgewerbe lockt besonders einkommensschwache junge Leute mit attraktiven Angeboten für harte alkoholische Getränke, die oft auch Minderjährigen den Zugang zu Alkohol erleichtern. Die Landespolizei Wien führt monatlich zwischen 50 und 60 Schwerpunktaktionen durch, bei denen rund 160 Lokale auf die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes kontrolliert werden. Trotz dieser Maßnahmen wird häufig berichtet, dass minderjährige Gäste in Wiener Bars Alkohol erhalten, oft aufgrund fehlender Ausweiskontrollen.
Risiken für Jugendliche
Die negativen Auswirkungen von Alkohol auf die Entwicklung jugendlicher Gehirne sind alarmierend. Lisa Brunner von der Arge Suchtvorbeugung betont, dass Alkohol grundsätzlich ein Zellgift sei, dessen Konsum bei Jugendlichen besonders gefährlich ist. Eine neue Initiative ab 2025 soll sicherstellen, dass Jugendliche nur in Begleitung eines Erwachsenen Tabak- und Glücksspielprodukte erwerben können. Dies geschieht im Rahmen von Testkäufen, um die Praxis des Verkaufs an Minderjährige zu beleuchten.
Zusätzlich verfolgt Deutschland ein langfristiges Strategieprogramm zur Alkoholprävention, das vom Bund gegen Alkoholmissbrauch unterstützt wird. Diese mehrstufige Kampagne kombiniert digitale Kommunikation, Massenkommunikation und personelle Interventionen, um das Bewusstsein für die Risiken des Alkoholkonsums zu schärfen. Im Fokus stehen sowohl kurzfristige Risiken wie Unfallgefahr für Jugendliche als auch langfristige gesundheitliche Schäden für Erwachsene. Die Kampagne zielt darauf ab, informierte Entscheidungen zu fördern und Verantwortungsbewusstsein zu schaffen, insbesondere unter jungen Menschen. Erkenntnisse aus zahlreichen Studien zeigen, dass solche Kampagnen wirksam sind und die Aufklärung über die Gefahren des Alkoholkonsums in Österreich und Deutschland voranbringen können.