Wie Jugendliche über den Einsatz von Smartphones in Schulen entscheiden würden, wurde beim 26. Jugendparlament im Parlament diskutiert. Über hundert Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 15 Jahren aus verschiedenen Schulen nahmen teil und schlüpften für einen Tag in die Rolle von Abgeordneten. Ein fiktiver Gesetzesvorschlag zum Verbot von Smartphones, Smartwatches und ähnlichen Geräten im Schulbereich wurde im Nationalrat diskutiert.
Beim Jugendparlament erfahren die Jugendlichen spielerisch, wie Gesetze entstehen und welchen Prozess sie durchlaufen. Sie hatten die Möglichkeit, einen Gesetzesantrag zu diskutieren, bei dem Schülerinnen und Schüler ihre Geräte am Schulanfang abgeben und erst am Ende des Schultags zurückbekommen sollten. Bei drei Verstößen sollte es sogar einen Schulverweis geben. Doch dieser Vorschlag wurde von den jugendlichen Parlamentarierinnen und Parlamentariern kollektiv abgelehnt.
Am Donnerstag erhielten die Schülerinnen und Schüler eine Einführung in den parlamentarischen Betrieb, bevor am Freitagmorgen die Arbeit in den verschiedenen „Klubs“ begann. Es gab insgesamt vier Klubs und Vertreterinnen und Vertreter aller Fraktionen standen den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung. Nach intensiven Diskussionen und Austausch wurde ein neuer Gesetzesvorschlag erarbeitet. Demnach soll das Verbot nur bis zur 9. Schulstufe gelten, danach können Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden, ob sie ihre Smartphones nutzen möchten oder nicht. Der Passus mit den Schulverweisen wurde gestrichen. Verstöße bis zur 5. Schulstufe sollen mit den Erziehungsberechtigten besprochen werden, ab der 5. Schulstufe gibt es Klassenbucheinträge. Bei wiederholten Verstößen soll Sozialdienst geleistet werden.
Der orange-weiße Gesetzesvorschlag wurde schließlich im Plenum des Jugendparlaments diskutiert und mit den Stimmen von Gelb angenommen. Violet stimmte dagegen, da sie die Sozialstunden bei Verstößen nicht befürworteten. Nach der Debatte zeigten sich die „echten“ Abgeordneten begeistert von der Arbeit der Jugendlichen und betonten, dass sie sich um die Zukunft der Demokratie in Österreich keine Sorgen machen müssten.
Das Jugendparlament war eine großartige Möglichkeit für die Jugendlichen, ihre Meinungen auszudrücken und an den parlamentarischen Prozessen teilzunehmen. Die Zeitung des Jugendparlaments und die Social-Media-Kanäle des Parlaments boten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich über die Entwicklungen des Tages zu informieren.
Diese interaktive Veranstaltung förderte das politische Bewusstsein und die demokratische Teilhabe der Jugendlichen, und ihre Entscheidungen könnten möglicherweise Einfluss auf zukünftige Gesetze und Regeln bezüglich Smartphones und ähnlichen Geräten in Schulen haben.
Quelle: Parlament Österreich