Auf Initiative von Bundesratspräsidentin Margit Göll fand im Parlament eine Konferenz statt, bei der sich Jugendliche aus Österreich, der Slowakei und Tschechien gemeinsam mit Politiker:innen aus den drei Ländern über Europafragen austauschten. Göll ist davon überzeugt, dass die Zukunft der jungen Menschen von der Förderung grenzüberschreitender Zusammenarbeit abhängt. Besonders die Stärkung der Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie die Förderung des kulturellen Austauschs können dazu beitragen, Brücken zu bauen und es jungen Menschen in Grenzregionen ermöglichen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Bundesministerin Karoline Edtstadler appellierte an die Jugendlichen, sich aktiv an der Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft in Europa zu beteiligen und an den Wahlen zum Europäischen Parlament teilzunehmen.
In einer Keynote sprach Beate Großegger, die wissenschaftliche Leiterin des Instituts für Jugendkulturforschung, darüber, wie junge Menschen das geeinte Europa erleben und welche Erwartungen sie an die Europapolitik haben. Angesichts der Klimakrise, der Migration, des Ukraine-Kriegs und des Nahost-Konflikts ist die Zukunftsunsicherheit bei den jungen Europäer:innen noch weiter gewachsen, stellte Großegger fest. Die Armutsbekämpfung, Maßnahmen gegen die Klimakrise, die Bekämpfung von Terrorismus sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen stehen ganz oben auf der Wunschliste der Jugendlichen an die Europapolitik. Allerdings betrachten die 30- bis 65-Jährigen die EU kritischer als die Jugendlichen.
In zwei Podiumsdiskussionen wurden die Erwartungen erörtert, die seitens der Bevölkerung der Grenzregionen und insbesondere seitens der Jugend an die EU bestehen. Politiker:innen aus Österreich, Mähren und der Region Trnava tauschten sich über die Chancen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit aus. Drei Schüler aus den drei Nachbarländern schilderten ihre Sicht auf die EU. Die Jugend steht dem Projekt Europa positiv gegenüber, fordert jedoch, dass die EU sicherstellen muss, dass die Anliegen junger Menschen auch berücksichtigt werden.
Die Konferenz mit dem Titel „Jugend ohne Grenzen“ hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, die Jugend in Europa einzubeziehen und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Die Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie die Stärkung von Bildung und Beschäftigungsmöglichkeiten sind zentrale Aspekte, um jungen Menschen in Grenzregionen die Möglichkeit zu geben, sich optimal zu entwickeln. Die Zukunft Europas hängt auch davon ab, wie gut es gelingt, die Erwartungen und Anliegen der Jugendlichen in der EU-Politik umzusetzen.