Italienisches Strand-Fiasko: Preise explodieren und Touristen bleiben weg!

Italienisches Strand-Fiasko: Preise explodieren und Touristen bleiben weg!

Vienna, Österreich - Die Sommermonate haben in Italien traditionell Hochsaison für den Tourismus, doch in diesem Jahr sorgt eine drastische Preissteigerung für Aufregung. Vor allem an den beliebten Stränden des Landes müssen Urlauber tief in die Tasche greifen, was bei vielen Gästen und Betreibern für Unmut sorgt. Laut vienna.at kostet ein Tag im luxuriösen „Twiga“-Club in der Toskana bis zu 1500 Euro im „Herrscherzelt“, wobei Essen und Getränke nicht inbegriffen sind. Diese exorbitanten Preise spiegeln sich in vielen der über 7000 Privatstrände wider, die ebenfalls ihre Gebühren angehoben haben.

Der italienische Tourismusverband Assobalneari Italia berichtet von einem dramatischen Rückgang der Gästezahlen um 25 bis 30 Prozent in dieser Saison. Lediglich an Sonntagen sind die Strände noch gut besucht. Vor dem Hintergrund steigen die Preise für Strandmieten, die im Vorjahr bereits bei über 30 Euro für einen Tag mit zwei Liegen und einem Sonnenschirm lagen. Aktuell verlangt das Strandbad „La perla del Tirreno“ in Santa Marinella sogar 60 Euro, sodass Familien oft mehr als 100 Euro für einen Strandtag ausgeben müssen.

Preisanschläge und Empörung

Obwohl Diskussionen über hohe Preise an Italiens Stränden nicht neu sind, gibt es in diesem Jahr eine deutlich größere Welle der Empörung. Sommerhochzeiten mit Temperaturen um 35 Grad und der bevorstehende Feiertag Ferragosto am 15. August wecken dennoch Hoffnungen auf eine Belebung der Besucherzahlen. Prominente Stimmen wie Schauspieler Alessandro Gassmann rufen die Betreiber von Strandbädern auf, entgegen der allgemeinen Preistrends die Preise zu senken.

Die italienische Tourismusministerin Daniela Santanché sieht die Berichte über eine Krise als „alarmistisch“ und „irreführend“. Dennoch gibt Assobalneari-Präsident Fabrizio Licordari zu, dass Inflation und gestiegene Lebenshaltungskosten maßgeblich zur aktuellen Situation beitragen. Im Gegensatz dazu können Urlauber in weniger frequentierten Regionen wie Porto Empedocle, wo Liegen und Schirme nur 20 Euro kosten, günstigere Alternativen finden.

Beliebtheit kostenfreier Strände

Um den hohen Mietkosten zu entkommen, weichen viele Touristen auf frei zugängliche Küstenabschnitte aus. Der Strand von Capocotta südlich von Rom erfreut sich steigender Beliebtheit, da hier keine Strandbäder oder Mietkosten anfallen. Dies zieht vor allem jüngere Urlauber an, die sich die imposanten Preise der Strandbäder nicht leisten können.

Laut die Presse planen fast 30 Millionen Italiener für 2023 einen Strandurlaub, ergänzt durch ausländische Touristen, insbesondere aus Österreich. Die Inflation hat die Preise für Strandmieten dramatisch erhöht, wobei ein Basis-Set aus zwei Liegen und einem Sonnenschirm vor der Pandemie weniger als 10 Euro kostete und nun zwischen 30 und 100 Euro liegt. Eine Erhebung zeigt, dass die Preise besonders in den vorderen Reihen variieren, wobei Alassio an der Riviera Ligurien mit einem Durchschnittspreis von 340 Euro die teuerste Destination ist.

Herausforderungen und Chancen für den Tourismus

Die Preissteigerungen sind nicht nur ein finanzielles Problem für Urlauber, sondern auch ein Indikator für die Herausforderungen, mit denen der italienische Tourismussektor konfrontiert ist. Die Petition von Altroconsumo fordert eine Reform des Strandkonzesssystems, um fairen Zugang zu Stränden zu gewährleisten und transparente Ausschreibungen für neue Konzessionen zu schaffen.

Der Tourismussektor in Italien hat trotz der gegenwärtigen Herausforderungen das Potenzial, sich zu erholen. Das Land bleibt ein begehrtes Reiseziel, bekannt für seine kulturellen Schätze und malerischen Landschaften. Laut tripplo.de zählte Italien 2019 94 Millionen ausländische Touristen und gehört zu den meistbesuchten Ländern der Welt. Die Sehnsucht nach italienischer Gastlichkeit und den berühmten Stränden scheint trotz der Preisproblematik groß zu sein.

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OrtVienna, Österreich
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