Ein italienischer Staatsbürger, der in Villach in Verdacht steht, als „sanfter Betrüger“ tätig zu sein, wurde am 29. November 2024 verhaftet. Die Festnahme erfolgte nach einer Anzeige über zwei Einmietbetrügereien, die am 7. November bei der Polizeiinspektion Villach-Trattengasse eingegangen waren. Die Ermittlungen ergaben, dass im Zeitraum einer Woche auf den Namen des 55-Jährigen drei Leasingfahrzeuge registriert wurden, die anschließend nach Italien verbracht wurden. Eines dieser Fahrzeuge war bereits weiterverkauft worden, während für die anderen zwei Käufer gesucht wurden. Die von ihm vorgelegten Identitätsdokumente waren in Italien als gestohlen gemeldet, was die Beamten alarmierte, wie 5min.at berichteten.
Aufdeckung eines umfangreichen Betrugsnetzwerks
Bei der Festnahme konnte die wahre Identität des Mannes festgestellt werden. Er gab an, ein „sanfter Betrüger“ zu sein und hatte bereits 2016 in Italien eine Haftstrafe von 16 Jahren wegen Betrugs verbüßtigt. Nach einem Haftausgang im Jahr 2021 tauchte er unter und betrieb in verschiedenen deutschen und österreichischen Städten weiterhin Betrügereien. Aktuell wird er wegen mehr als 200 ähnlicher Delikte in Deutschland gesucht, wobei die bisher bekannte Schadenssumme in Österreich mehrere Hunderttausend Euro beträgt. Die genaue Höhe der Schäden in Deutschland bleibt noch unklar, da die Ermittlungen hierzu fortlaufen.
Die Verhaftung des Mannes wirft Fragen bezüglich der Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf die Vergabe von Leasingverträgen auf. Insbesondere im Hinblick auf die Erlangung der italienischen Staatsangehörigkeit oder eines ständigen Wohnsitzes könnten neue Überprüfungen nötig werden. In Italien wird die Staatsbürgerschaft unter bestimmten Voraussetzungen vergeben, wobei auch der finanzielle Hintergrund des Antragstellers eine Rolle spielen könnte. Ein Anstieg an Betrugsversuchen könnte dafür sorgen, dass Anträge in Zukunft genauer unter die Lupe genommen werden, um die Integrität des Verfahrens zu gewährleisten, informierte idealista.it.