Italien unter Druck: Asylanträge erreichen Rekordniveau!

Italien unter Druck: Asylanträge erreichen Rekordniveau!

Italien - Italien steht vor einem dramatischen Anstieg bei den Asylanträgen. Im Jahr 2024 stellte das Land mit knapp 159.000 Anträgen die höchste Zahl in den letzten zehn Jahren fest. Dies entspricht 16 Prozent aller Asylanträge in der Europäischen Union, was Italien als dritthöchsten Wert hinter Deutschland und Spanien positioniert. Die Trends zeigen eine besorgniserregende Entwicklung, da die Zahlen seit 2021 kontinuierlich ansteigen. Laut oe24 wird die Anerkennungsquote der Anträge in Italien mit lediglich 7,6 Prozent als sehr niedrig eingestuft.

Besonders auffällig ist die Ablehnungsrate von Asylanträgen in Italien. Zwei Drittel der etwa 78.000 erstinstanzlich geprüften Anträge wurden abgelehnt, während der EU-Durchschnitt bei 48,6 Prozent liegt. Diese signifikante Diskrepanz lässt darauf schließen, dass Italien seltener den Flüchtlingsstatus gewährt als andere europäische Staaten. Von 2012 bis 2024 lag die durchschnittliche Anerkennungsquote in Italien bei nur 10 Prozent, während der EU-Schnitt bei 23 Prozent liegt.

Ablehnungsraten nach Herkunftsländern

Die Hauptursprungsländer der Asylsuchenden in Italien sind Marokko, Ägypten, Tunesien und Bangladesch. Wo die Ablehnungsraten schockierende 80 bis 90 Prozent erreichen, weichen die Anträge aus anderen EU-Staaten ab, die häufig von syrischen (92 Prozent Anerkennungsrate), venezolanischen (89 Prozent) oder afghanischen Antragstellern (81 Prozent) gestellt werden. Im Jahr 2024 erhielten in Italien 46 Prozent der Afghanen sowie 20 Prozent der Kameruner und 18 Prozent der Menschen aus Côte d’Ivoire den Flüchtlingsstatus. Der Fokus auf die nationalen Unterschiede zeigt, dass der Status von Flüchtlingen in Italien schwer zu erreichen ist.

Die Zahlen aus dem Jahr 2023 unterstützen diese Entwicklung weiter: von 135.659 Asylanträgen waren 88 Prozent der Erst-Anträge abgelehnt worden. Lediglich 12 Prozent wurden positiv entschieden. Unter den erfolgreichsten Antragstellern fanden sich Flüchtlinge aus Kenia und Malaysia, während 627 Asylanträge von italienischen Bürgern in anderen Ländern eingereicht wurden.

Demografische Unterschiede und Geschlechterverteilung

Ein weiterer auffälliger Punkt ist die Geschlechterverteilung unter den Asylbewerbern. Von den 78.000 geprüften Anträgen stammten 68.000 von Männern und 10.000 von Frauen. Während 60 Prozent der Frauen einen positiven Bescheid erhielten, war die Erfolgsquote bei Männern äußerst gering: nur 4,5 Prozent erhielten den Flüchtlingsstatus. Insgesamt sollen 29 Prozent der Frauen und lediglich 4,5 Prozent der Männer anerkannt worden sein.

Zusätzlich zur aktuellen Situation leben in Italien rund 6.553.671 Immigranten, was etwa 11,1 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Diese Zahl umfasst dauerhaft im Land lebende Personen, die im Ausland geboren wurden, einschließlich anerkannter Flüchtlinge, jedoch keine Asylbewerber. Die Daten stammen von Volkszählungen und Hochrechnungen der UN-Bevölkerungsabteilung, die alle fünf Jahre erhoben werden, wie laenderdaten berichtet.

Für eine umfassende Analyse und detaillierte Informationen zu Asyl und Migration in Europa können die Daten auf der Webseite von Eurostat eingesehen werden.

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OrtItalien
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