Israel greift iranische Atomanlagen an – Droht ein neuer Krieg?

Israel greift iranische Atomanlagen an – Droht ein neuer Krieg?
Natanz, Iran - Israel hat in den letzten Tagen eine Serie von Raketenangriffen auf den Iran gestartet. Die Offensive zielt insbesondere auf iranische Atomanlagen, darunter den Schwerwasserreaktor in Arak und die Urananreicherungsanlage in Natanz. Damit verfolgt Israel das Ziel, Komponenten zu zerstören, die für die Plutoniumproduktion genutzt werden könnten, um die Entwicklung von Atomwaffen zu verhindern. Auch das Atomkraftwerk Bushehr, das einzige in Betrieb befindliche Atomkraftwerk im Iran, wird als potenzielles Ziel angesehen. Diese Aggression hat bereits internationale Besorgnis ausgelöst, insbesondere aus Moskau, wo vor einem Angriff auf Bushehr gewarnt wird, da dort russische Experten und Kernbrennstoff tätig sind.
Der Angriff hat die international umstrittene Situation rund um das iranische Atomprogramm weiter angeheizt. Experten warnen, dass die Angriffe die Region destabilisieren könnten. Die israelische Armee berichtet von Zerstörungen in Natanz, einer der bekanntesten iranischen Atomanlagen. Sie besteht aus einer oberirdischen und einer unterirdischen Anlage zur Urananreicherung, die mehrere tausend Zentrifugen umfasst, die sowohl für zivile als auch militärische Zwecke genutzt werden können, abhängig vom jeweiligen Anreicherungsgrad. Der IAEA-Chef Rafael Grossi bestätigte, dass die Anlage in Natanz getroffen wurde, ohne jedoch erhöhte Strahlungswerte festzustellen.
Details zu den Zielen und Schäden
Unter den Zielen befanden sich auch die Atomanlage Fordo, die in einem gebirgigen Gebiet liegt und, laut IAEA, Platz für 3.000 Zentrifugen bietet. Diese Anlage wurde in den letzten Jahren immer wieder in Verbindung mit hochangereichertem Uran gebracht. Zudem gab es Berichte über Explosionen in der Atomanlage Fordo sowie Berichte über Zerstörungen im Nukleartechnologie-Zentrum in Isfahan, wo Anlagen zur Verarbeitung von Uran liegen. Trotz der aggressiven Angriffe wurde das Atomforschungszentrum in Teheran, welches einen von den USA gelieferten Forschungsreaktor beherbergt, nicht angegriffen.
Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran sind nicht neu und entstammen einem langen Konflikt, der bereits in den 1960er Jahren begann. In dieser Zeit kam es zur Entwicklung des iranischen Atomprogramms mit Unterstützung der USA. Der Sturz des Schahs 1979 und die Gründung der Islamischen Republik führten zu einem Bruch im Verhältnis zwischen den beiden Staaten. Im Jahr 2015 wurde das Wiener Nuklearabkommen unterzeichnet, das die Kontrolle über das iranische Atomprogramm und eine schrittweise Aufhebung von Sanktionen zum Ziel hatte.
Internationale Reaktion und mögliche Eskalation
Die aktuellen Angriffe stellen die heftigste Eskalation in dem langjährigen Konflikt dar. Der Iran hat bereits zuvor Angriffe auf israelisches Gebiet mit Raketen und Drohnen gestartet. In einem weiteren Schritt haben sich die USA am 22. Juni 2025 in den Konflikt eingemischt und drei Atomanlagen im Iran bombardiert, was zu einer weiteren Verschärfung der Situation beiträgt. US-Präsident Trump erklärte, die Anlagen seien „komplett zerstört“, was seitens des Iran jedoch bestritten wurde.
Mit der aktuellen Situation sehen sich die internationalen Akteure erneut herausgefordert, die bereits im Vorfeld diplomatisch versuchten, den Konflikt zu entschärfen. Ob es trotz der militärischen Auseinandersetzungen zu einem erneuten Dialog zwischen den Konfliktparteien kommen kann, bleibt abzuwarten.
Ökonews berichtet über die Angriffe
Tagesschau liefert Details zu den Atomanlagen
Tagesschau bietet einen historischen Kontext des Konflikts
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Ort | Natanz, Iran |
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