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In Goma, der Hauptstadt der kongolesischen Provinz Nordkivu, hat die pro-ruandische M23-Miliz die Kontrolle übernommen und am 3. Februar eine Waffenruhe ausgerufen, die jedoch nur als Täuschung gilt, um militärische Ressourcen zu sammeln, wie die katholische Bischofskonferenz des Landes berichtet. Vertreter christlicher Kirchen haben sich mit Anführern der M23 getroffen, um für einen "Sozialpakt für Frieden und Zusammenleben" zu werben. Der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Donatien Nshole, erklärte, dass der bewaffnete Kampf keine Lösung sei. Die Gesprächspartner zeigten sich offen für Dialog und es gibt die Hoffnung auf Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts, so kathpress.at.
Die M23 verfolgt offenbar aggressive Ziele, um ihren Einfluss in der Region weiter auszubauen, und hat kürzlich mehrere Dörfer und Flüchtlingslager um Goma angegriffen. Dies führt zu einer massiven Zunahme der Flüchtlingszahlen; den Vereinten Nationen zufolge mussten seit Januar rund 400.000 Menschen ihre Heimat verlassen. Berichte über "apokalyptische Verhältnisse" unterstreichen die dramatische humanitäre Situation: Zugang zu Wasser und grundlegendster Infrastruktur ist für viele nicht mehr gegeben. Die Region ist seit den 1990er Jahren von anhaltender Gewalt geprägt, wobei die M23 von Ruanda unterstützt wird, was ebenfalls zur Eskalation beiträgt, wie ZDF berichtet.
Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, auf die sich zuspitzende Situation zu reagieren. Der UN-Sicherheitsrat und die Europäische Union haben bereits Position bezogen und fordern ein Ende der militärischen Unterstützung für die M23, während die kongolesische Außenministerin Ruanda eine "Kriegserklärung" vorwirft. Die humanitären Bedingungen verschlechtern sich rasant, und es besteht die ernsthafte Gefahr, dass der Konflikt auf die gesamte Region übergreift, was zu einer noch nie dagewesenen Flüchtlingskrise führen könnte.
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