Ein bedeutender Besuch ereignete sich in Wien, als der Großmufti von Bosnien und Herzegowina, Husein Kavazovic, eingeladene Gäste in der Pfarre Hildegard Burjan traf. Diesen außergewöhnlichen Anlass vermittelte die Erzdiözese Wien, die dank der langjährigen Zusammenarbeit mit der muslimischen Gemeinde in Bosnien sowie dem Engagement von Pfarrer Martin Rupprecht einen christlich-islamischen Dialog fördert. Mit der Unterzeichnung eines „Memorandums of Understanding“ mit Ümit Vural, dem Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), wurde die internationale Kooperation zur Förderung der Imam-Ausbildung und Seelsorge in Österreich besiegelt, wie auf der Plattform von kathpress berichtet wird.
Förderung des interreligiösen Dialogs
Der Aufenthalt des Großmuftis in Wien fand im Kontext einer Fachtagung zur Imam-Ausbildung statt, wo wichtige Grundlagen für eine fundierte Ausbildung in pluralistischen Gesellschaften diskutiert wurden. Der Großmufti betonte die Verpflichtung seiner Gemeinschaft zu Demokratie, Menschenrechten und europäischem Pluralismus. Diese Werte sind besonders wichtig für die bosnischen Muslime, die sich als „Brücke zwischen islamischer und europäischer Zivilisation“ sehen. Die Traditionslinie der Gemeinschaft reicht bis in die osmanische Zeit und ist trotz aller Herausforderungen beständig geblieben, was Kavazovic in seinem Vortrag hervorhob, wie auch auf der Standard-Seite betont wird.
Der Konflikt zwischen den verschiedenen Ethnien in Bosnien und Herzegowina bleibt aufgrund des unklaren Stands der internationalen Gemeinschaft bestehen. Nationalistische Strömungen versuchen weiterhin, territoriale Spaltungen nach ethnisch-religiösen Kriterien voranzutreiben, was an die traumatischen Erfahrungen des Krieges der 90er Jahre erinnert. Dies steht im direkten Gegensatz zur Vision eines gemeinsamen Staates für alle Bürger, was die Herausforderungen im südosteuropäischen Staat bisher verstärkt hat, wie aus den Berichten auf der Standard-Seite hervorgeht.
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