Im Jahr 2024 hat Österreich mit einem alarmierenden Anstieg der Unternehmensinsolvenzen zu kämpfen. Laut dem Kreditschutzverband KSV1870 ist die Summe der Schulden von insolventen Firmen mit 18,3 Milliarden Euro auf einen historischen Höchststand gestiegen. Dies stellt eine dramatische Steigerung von 30,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. Bis Ende des Jahres wird erwartet, dass insgesamt 6.550 Firmen in die Insolvenz rutschen, was einem Anstieg von rund 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Karl-Heinz Götze, Leiter der Insolvenz-Abteilung beim KSV1870, betont, dass diese Lage die düstersten Aussichten seit Beginn der COVID-19-Pandemie widerspiegelt.
Größte Insolvenzen und Herausforderungen für die Wirtschaft
Unter den größten Insolvenzen sticht die Fisker GmbH heraus, die mit fast 3,8 Milliarden Euro Schulden gescheitert ist. Die Probleme werden vor allem durch die Verwerfungen bei Unternehmensgruppen wie Signa und der KTM AG verstärkt. Der KSV1870 meldet ebenfalls, dass nur 48 Prozent der Unternehmen eine gute Geschäftslage angeben, der niedrigste Stand seit 2020. Insbesondere die Industrie sieht sich mit ernsthaften Schwierigkeiten konfrontiert, was zu einer möglichen Deindustrialisierung des Landes führen könnte.
Währenddessen verhandeln die Regierungsparteien ÖVP, SPÖ und Neos über ein Konsolidierungspaket, da die Haushaltslage als prekär eingestuft wird. Der ehemalige Finanzminister Magnus Brunner machte deutlich, dass Österreichs Regierung zu viel ausgegeben hat und die wirtschaftlichen Prognosen sich erheblich verschlechtert haben. Diese Aussagen wurden auf einer Konferenz in Lech am Arlberg geäußert. Experten warnen, dass ohne drastische Maßnahmen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, die angespannten Budgetsituation bestehen bleiben wird, wie Der Standard berichtet. Ein Zukunftsoptimismus sei notwendig, um der Wirtschaft neue Impulse zu geben.
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