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Inseratenaffäre weitet sich aus: Ermittlungsverfahren gegen Strache, Kickl, Kunasek und Hartinger-Klein

Neue Ermittlungen gegen Strache, Kickl und Co.: Korruptionsvorwürfe im Boulevard-Medienbereich

Die Oberstaatsanwaltschaft (OStA) Wien hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) angewiesen, ein Verfahren gegen Heinz-Christian Strache, Mario Kunasek, Herbert Kickl und Beate Hartinger-Klein einzuleiten. Diese Entscheidung steht im Zusammenhang mit dem Verdacht auf Inseratenkorruption im Boulevardblatt Österreich, speziell bezogen auf die politische Berichterstattung. Dieser Skandal erstreckt sich sowohl auf die türkise als auch auf die blaue politische Sphäre.

Heinz-Christian Strache, ehemaliger FPÖ-Chef und Vizekanzler, wird vorgeworfen, während seiner Amtszeit Inseratenstopps in Medien der Wolfgang Fellner Mediengruppe Österreich angedroht zu haben. Diese Drohungen fielen in Zusammenhang mit Auftritten von Ewald Stadler auf oe24.tv, bei denen Strache angeblich eine starke Abneigung gegen die FPÖ festgestellt hatte.

Laut den Ermittlungsunterlagen der WKStA kündigte Strache einen Inseratenstopp an, wenn Stadler weiterhin in Fellners Medien aufträte. Nach einer „Entgegenkommen“ Fellners wurde dieser Stopp jedoch zurückgezogen. Strache kommunizierte sowohl mit Fellner als auch mit blauen Ministern über die Inseratenschaltungen, wobei er betonte, man solle Fellner nicht mit Inseraten versorgen, um kritische Berichterstattung über die FPÖ zu verhindern.

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Obwohl die WKStA zunächst keine Ermittlungen aufgrund von „vagen“ Chat-Nachrichten einleitete, ordnete die OStA Wien später die Einleitung eines Verfahrens an, um einer Verjährung vorzubeugen. Die Verdächtigen, darunter auch Mario Kunasek, Herbert Kickl, Beate Hartinger-Klein und Norbert Hofer, sollen auf Straches Anweisungen Inseratschaltungen in ihren Ministerien veranlasst haben.

Sowohl Strache als auch Wolfgang Fellner, Chefredakteur von Österreich, äußerten sich zu den Vorwürfen. Strache gab an, noch nicht über die Ermittlungen informiert worden zu sein, während aus der FPÖ informell betont wurde, dass die Anschuldigungen haltlos seien. Fellner wies die Vorwürfe der Inseratenkorruption zurück und betonte, unabhängig und kritisch über politische Themen berichtet zu haben. Die Ermittlungen richten sich auch im Rahmen der „Causa Beinschab“ gegen Fellner wegen manipulierter Umfragen und Inseratendeals mit dem Team um Sebastian Kurz (ÖVP).

Quelle/Referenz
derstandard.at

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