Bei der Bürgermeister-Stichwahl in Innsbruck konnte sich der frühere ÖVP-Politiker Johannes Anzengruber mit deutlichem Vorsprung gegen den amtierenden grünen Bürgermeister Georg Willi durchsetzen. Mit 59,6 Prozent der Stimmen sicherte sich Anzengruber den Wahlsieg, während Willi lediglich 40,4 Prozent erreichte. Nach sechs Jahren Amtszeit muss Willi somit seinen Posten räumen.
Anzengruber zeigte sich nach dem Wahlerfolg „überwältigt“ und betonte seine Absicht, Innsbruck in eine positive Zukunft zu führen. Er kündigte an, die Koalitionsgespräche zu starten und dabei zuerst mit den Grünen, der stärksten Fraktion im Gemeinderat, verhandeln zu wollen. Er hielt sich jedoch offen, mit welchen Parteien letztendlich eine Koalition gebildet werden soll, solange sie mit „Herzblut“ dabei seien.
Willi gratulierte Anzengruber zum Sieg und äußerte den Wunsch, Vizebürgermeister zu werden, um weiterhin aktiv an der Stadtpolitik teilnehmen zu können. Er erklärte das Ergebnis der Stichwahl damit, dass es ihm und seiner Partei nicht gelungen sei, im Wahlkampf ausreichend zu kommunizieren, welche Projekte für die Zukunft geplant waren.
In Bezug auf mögliche Koalitionspartner deutet sich die Bildung einer „Caprese-Koalition“ an, bestehend aus Grünen, SPÖ und Anzengrubers Liste, an. Diese Variante erscheint aufgrund der politischen Konstellationen und bereits ausgeschlossenen Optionen als plausibelste Lösung. Andere Koalitionsmöglichkeiten bleiben trotz rechnerischer Optionen eher unwahrscheinlich.
Die neue Stadtregierung in Innsbruck wird somit voraussichtlich unter Führung von Johannes Anzengruber und mit einer „Caprese-Koalition“ gebildet, wobei die Realpolitik maßgeblich für die Zusammensetzung der Koalition sein wird.