Der bisherige bürgermeister von innsbruck, georg willi, wurde bei der stichwahl um das bürgermeisteramt von seinem herausforderer johannes anzengruber besiegt. der abtrünnige övp-politiker konnte sich als frischer kandidat präsentieren und erfolgreich gegen den grünen amtsinhaber durchsetzen. anzengruber, der zuvor als schwarzer vizebürgermeister tätig war, wurde von den wählerinnen und wähler in innsbruck bevorzugt, obwohl er zuvor schon in der stadtregierung aktiv war.
die övp erlitt mit dieser wahl eine herbe niederlage, da sie in einer stadt mit bürgerlicher prägung wieder von einem bürgerlich veranlagten bürgermeister regiert wird, jedoch ohne beteiligung der türkisen partei. der övp-kandidat, florian tursky, unterstützte nach seiner wahlniederlage anzengruber bei der stichwahl, was dem sieger nur zugute kam.
für die grünen bedeutet der wahlsieg von anzengruber den verlust des einzigen bürgermeistersessels einer landeshauptstadt. trotzdem könnte der bisherige amtsinhaber willi in innbruck weiterhin eine rolle spielen, falls es zu einer koalition zwischen anzengruber, den grünen und der spö kommen sollte. themen wie leistbares wohnen könnten eine zusammenarbeit erleichtern. jedoch bleibt auch eine mitte-rechts-koalition möglich, wenn auch unwahrscheinlich. anzengruber wird darauf angewiesen sein, eine blockadepolitik zu vermeiden und eine konstruktive zusammenarbeit zu fördern.