In Kärnten geschieht derzeit ein Baustellen-Phänomen: Der Talübergang Steinbachbrücke wird mit einem spektakulären Verfahren um sechs Meter angehoben, um als Rüstkonstruktion für den Bau einer neuen Brücke zu dienen. Diese innovative Methode, die in Österreich ein Novum darstellt, erlaubt es, die bestehende 600 Meter lange Brücke für die Konstruktion eines neuen Tragwerks zu nutzen. Fast 45 Arbeiter sind involviert, und das Projekt zieht auch Besucher von Fachhochschulen und Universitäten an, die diese einmalige Bauweise bestaunen wollen, wie ORF Kärnten berichtet.
Der Erfolg der Maßnahme hängt von präziser Planung ab. Mit bis zu 18 Meter hohen Vorrichtungen werden die Brückenpfeiler vorbereitend modifiziert, um die hydraulischen Pressen zu installieren, die das Tragwerk anheben werden. Diese Methode spart nicht nur Zeit, sondern auch Ressourcen; die ASFINAG spricht von einer Einsparung von 1000 Tonnen Stahl, und durch die Nutzung der bestehenden Brücke werden Materialtransporte weitestgehend vermieden, betont ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl. Außerdem wird in Tages- und Wochenendarbeiten zügig auf den Zeitverzug reagiert, der durch die komplexe Geometrie der neuen Brücke entstand, so der Gesamtbauleiter Florian Ludwiger, wie ASFINAG hinzufügt.
Technische Herausforderungen und Fertigstellung
Die Konstruktionsstrategie zeigt sich als besonders anspruchsvoll, da sowohl die S-Form der Brücke als auch die Querneigungen herausfordernd sind. Dennoch wächst die neue Brücke dank des konstruktiven Vorgehens zügig und soll bis Ende nächsten Jahres fertiggestellt sein. Parallel erfolgt der Abbruch von Teilen der alten Brücke, um den Bau der neuen Brücke zu realisieren. In der kritischsten Phase wird das gesamte Tragwerk bis auf minimalen Baustellenbetrieb in die Höhe geschraubt. Die erste Brücke in Fahrtrichtung Villach soll bis zur Mitte 2025 für den Verkehr freigegeben werden, während die Tauernautobahn bis 2027 vollständig erneuert sein soll.
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