In Reaktion auf kürzlich begangene Kriminalfälle, an denen Jugendliche und sogar Kinder beteiligt waren, hat der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer seine Justiz- und Innenministerinnen mit der Ausarbeitung eines Maßnahmenpakets beauftragt. Ein erster Zwischenbericht soll Ende April vorliegen. Das Ziel ist es, Kinder zu schützen, Jugendliche zu erziehen und Gewalttäter zu bestrafen, erklärte Innenminister Gerhard Karner. In den letzten zehn Jahren hat sich die Kriminalität bei Kindern unter 14 Jahren verdoppelt, während sie bei 14- bis 17-Jährigen leicht gestiegen ist. Daher soll in bestimmten Bereichen nachgeschärft werden. Verfassungsministerin Karoline Edtstadler betonte, dass eine gründliche Prüfung erforderlich sei, um Maßnahmen zur Gewaltbekämpfung und Mobbing im Internet zu ergreifen. Dabei werden auch eine Senkung der Strafmündigkeit und eine stärkere Verantwortung der Eltern diskutiert. Edtstadler betonte, dass es auch Möglichkeiten außerhalb des Strafrechts gebe, um dem gesteigerten Gewaltpotenzial entgegenzuwirken. Die Arbeitsgruppe wird auch die unterschiedlichen Altersgrenzen bei der Strafmündigkeit in Europa untersuchen. Ein Schwerpunkt der Diskussion ist auch die Rolle von Smartphones im Zusammenhang mit Gewalt und Missbrauch bei Jugendlichen.
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