Industrie im Sinkflug: Aufträge brechen ein – Was bedeutet das für uns?

Die deutsche Industrie schlägt Alarm: Im November 2024 verzeichnete die Branche einen dramatischen Rückgang von 5,4 Prozent bei den Aufträgen im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt bekanntgab. Dies folgt auf einen bereits besorgniserregenden Rückgang von 1,5 Prozent im Oktober. Die Ökonomen hatten eine Stagnation erwartet, jedoch scheinen die Zahlen alles andere als stabil zu sein. Ausschlaggebend für die Negativentwicklung sind fehlende Großaufträge aus dem Bereich des sonstigen Fahrzeugbaus, zu dem Flugzeuge, Schiffe und Militärfahrzeuge gehören. Diese Aufträge, die im Oktober noch das Bild dominierten, blieben im November aus und führten zu einem dramatischen Einbruch von 58,4 Prozent in diesem Sektor, so Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.

Während das Inlandsgeschäft im November um 3,8 Prozent zulegte, berichtete die Industrie über ein erhebliches Minus im Auslandsgeschäft, das um 10,8 Prozent zurückging. Diese rückläufigen Zahlen spiegeln sich auch im Geschäfts- und Produktionsklima wider, das sich im Dezember weiter eingetrübt hat, wie das Ifo-Institut bestätigte. Der Ifo-Präsident Clemens Fuest warnte bereits vor angekündigten Produktionskürzungen, was die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung weiter erhöht.

Marktentwicklung und Ausblick

Die anhaltende Unsicherheit trifft die deutschen Industriebetriebe hart. Die Kernaufträge, wenn man die unbeständigen Großaufträge außen vorlässt, hätten in der Betrachtung des Novembers tatsächlich um 0,2 Prozent zulegen können. Doch dieser kleine Lichtblick wird schnell von den ernsten Zahlen überschattet. Das Wirtschaftsministerium hebt hervor, dass bis zur Jahreswende eine nachhaltige Belebung der Industriekonjunktur "noch nicht erkennbar" ist. Die Prognosen für 2025 sehen ein mageres Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von nur 0,2 Prozent vor, was die Lage noch besorgniserregender erscheinen lässt, so zeit.de.

Experten sind sich einig, dass die aktuellen Entwicklungen nicht nur kurzfristige Herausforderungen mit sich bringen, sondern auch die grundsätzliche Stabilität der deutschen Industrie gefährden könnten, wie auch vienna.at berichtet. In einer zunehmend unsicheren globalen Handelslandschaft wird die Zukunft der deutschen Industrie auf eine harte Probe gestellt.

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