
Die Diskussion um die Impfungen in Österreich hat eine neue Wendung genommen. Ingrid Korosec, Präsidentin des Seniorenbundes, zeigt sich enttäuscht über die Ergebnisse der Sitzung, in der Bund, Länder und Sozialversicherungsvertreter zusammenkamen. "Es gibt leider keine Lösungen", kritisierte sie, nachdem beschlossen wurde, dass die notwendigen Impfungen in den kommenden Monaten wissenschaftlich bewertet werden. Besonders besorgt ist Korosec hinsichtlich der Gürtelroseimpfung, die für die ältere Generation dringend erforderlich ist. Sie betont, dass die Kosten von 500 Euro pro Person eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen.
Dringender Handlungsbedarf bei Impfungen
Die Gürtelrose, eine Erkrankung, die vor allem ältere Menschen trifft, kann durch eine Impfung effektiv verhindert werden. Experten wie Rainer Kunstfeld, Oberarzt an der Universitätsklinik für Dermatologie, warnen davor, dass jede/r Dritte im Laufe des Lebens an Gürtelrose erkrankt. Dazu kommt, dass die Komplikationen oft schwerwiegende Folgen mit sich bringen können. Korosec und andere Fachleute fordern daher ein kostenloses Impfangebot für Senioren, um die Prävention in Österreich zu stärken. "Wir sind der Meinung, dass Impfungen gratis sein sollten", so Korosec. "Es ist unverantwortlich, den älteren Menschen eine solche finanzielle Last aufzubürden".
Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion hervorgehoben wird, ist die niedrige Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Ein Mangel an Informationen über die Wichtigkeit und die Vorteile von Impfungen könnte zur geringeren Nachfrage beitragen. Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung, fordert mehr Aufklärung und einfachere Zugänge zu Impfungen. Experten sind sich einig, dass, wenn die Gürtelroseimpfung landesweit kostenlos angeboten wird, die volkswirtschaftlichen Vorteile enorm wären. Bereits jetzt stehen 90 Millionen Euro zur Verfügung, um das öffentliche Impfprogramm auszubauen, jedoch bleibt unklar, welche Impfungen letztendlich kostenfrei sein werden.
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