
Im Fokus der Ermittlungen der italienischen Justizbehörden steht der Unternehmer René Benko, Gründer der Signa-Gruppe. Wie oe24 berichtet, wird gegen Benko und andere Verdächtige in Zusammenhang mit verschiedenen Immobilienprojekten in Trentino-Südtirol ermittelt. Es wird vermutet, dass diese Personen durch untreue Bürgermeister und Beamte Einfluss auf öffentliche Verwaltungsbeschlüsse genommen haben, insbesondere in der Bauspekulation. Der ehemalige Bürgermeister von Dro sowie der ehemalige Senator Vittorio Fravezzi stehen im Verdacht, drohende Einschüchterungen eingesetzt zu haben, um ihre Pläne durchzusetzen.
Die Ermittlungen haben ergeben, dass erhebliche Summen für den Erwerb von Grundstücken, wie etwa für den Waltherpark in Bozen, vorhanden waren. Benkos Unternehmen ist nach der Insolvenz von Signa in die Hände der Scholler-Gruppe übergegangen. Wie tirol.ORF.at berichtet, hat die Staatsanwaltschaft von Trient einen Europäischen Haftbefehl gegen Benko erlassen, der bis jetzt jedoch nicht vollstreckt werden muss, da er auch in Österreich rechtlich verfolgt werden kann. Benko bleibt auf freiem Fuß, nachdem er bereits vom Tiroler Landeskriminalamt einvernommen wurde.
Ermittlungen und Konsequenzen
Gegen sieben der neun Personen, die unter Hausarrest stehen, wurden von Staatsanwalt Enrico Borrelli berufliche Tätigkeiten für ein Jahr untersagt. Besonders bemerkenswert ist die Suspendierung der Bürgermeisterin von Riva del Garda, Cristina Santi (Lega). Auch der aktuelle Bürgermeister von Arco, Alessandro Betta, sowie das ehemalige Provinzratsmitglied Luca Zeni sieht sich Ermittlungen ausgesetzt, während der Stadtrat Andrea Merler beschuldigt wird, illegale Grundstücksverkäufe ermöglicht zu haben. Benko wird von der Staatsanwaltschaft als Schlüsselperson einer kriminellen Vereinigung identifiziert, die eng mit dem Inhaber Heinz Peter Hager verbunden sein soll, was die Ermittlungen weiter kompliziert.
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