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Die Finanzpolizei hat in Wels einem illegalen Glücksspiel auf die Spur gekommen. Der Betreiber einer Tankstelle stellte im Hinterhof Spielautomaten in einem Wellblechverschlag auf, wie die Finanzpolizei bekannt gab. Nach einer Kontrolle am 12. Februar, die aufgrund einer Anzeige durchgeführt wurde, wurden zwei illegale Glücksspielautomaten sichergestellt, die seit etwa sechs Wochen in Betrieb waren. Der 64-jährige Tankstelleninhaber sieht sich nun mit Geldstrafen von bis zu 20.000 Euro und einem möglichen Verlust seiner Gewerbeberechtigung konfrontiert, wie ots.at berichtete.
Systematische Korruption im Glücksspielgeschäft
Im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel in Wels ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen die sogenannte „Kajot“-Bande. Diese kriminelle Organisation soll über 50 Standorte mit Glücksspielautomaten betreiben und dabei Millionen von Euro verdient haben. Die Bande agierte über Jahre hinweg nahezu ungestört, bis die Behörden mit einem großangelegten Zugriff begann, wie profil.at berichtete. Dabei wurden 13 Hausdurchsuchungen durchgeführt, die jedoch nur der Anfang eines langwierigen Verfahrens waren.
Die Bande soll nicht nur ihre illegalen Aktivitäten gut verschleiert haben, sondern auch über Einflüsse in rechtlichen Belangen verfügt haben. So wird vermutet, dass sie Gutachter bestochen haben, um die Glücksspielautomaten als Geschicklichkeitsspiele statt als reines Glücksspiel zu klassifizieren. Diese Trickserei mit Selbstanzeigen und manipulierten Gutachten haben es der „Kajot“-Gruppe ermöglicht, den Behörden über Jahre hinweg zu entwischen. Aktuell probt die WKStA weitere rechtliche Schritte gegen die Beteiligten, während sich neue Daten aus den Ermittlungen abzeichnen, die möglicherweise weitere Verstrickungen aufdecken könnten.
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