
Illegale Handelspraktiken mit gefälschten Medikamenten nehmen in Österreich besorgniserregende Ausmaße an. Im Jahr 2024 wurden vom Zoll in Österreich unglaubliche 378.109 gefälschte und illegale Medikamente beschlagnahmt, wie Kosmo berichtet. Diese Zahl entstammt dem Produktpirateriebericht des Bundesministeriums für Finanzen und verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der das Thema angegangen werden muss.
Alexander Herzog, Generalsekretär des Verbands der pharmazeutischen Industrie Österreichs (PHARMIG), äußert schwere Bedenken hinsichtlich des illegalen Handels. Er warnt, dass gefälschte Arzneimittel erhebliche Gesundheitsrisiken darstellen können und oft von schlechter Qualität, verunreinigt oder falsch dosiert sind. Solche Produkte können im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein.
Verbreitungswege und Risiken
Gefälschte Medikamente werden hauptsächlich über unseriöse Internetplattformen vertrieben, die oft einen seriösen Eindruck hinterlassen. Römer berichtete, dass der Verkauf von rezeptpflichtigen Medikamenten über das Internet in Österreich strengen gesetzlichen Beschränkungen unterliegt und ausdrücklich verboten ist. Rezeptfreie Arzneimittel dürfen hingegen online gekauft werden, jedoch nur von zertifizierten Internetapotheken. Verbraucher sollten sich daher vor dem Kauf genau informieren und das Verzeichnis zertifizierter Apotheken auf der Website des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) konsultieren.
Zu den häufigsten von den Zollbehörden sichergestellten gefälschten Medikamenten zählen:
- Potenzmittel
- Fruchtbarkeitsfördernde Produkte
- Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen
- Schlaf- und Beruhigungsmittel
- Schmerz- und entzündungshemmende Präparate
Uneingeschränkter Zugriff auf gefälschte Medikamente kann für Konsumenten schwerwiegende Konsequenzen haben. Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) warnt eindringlich vor den Gefahren solcher Online-Käufe. Zudem sind unachtsame Käufe nicht nur gesundheitsschädlich, sondern können auch strafrechtliche Konsequenzen für Konsumenten nach sich ziehen.
Sicherheitsvorkehrungen beim Online-Kauf
Für einen sicheren Online-Kauf sollten Verbraucher einige wichtige Hinweise beachten. So dürfen Medikamente nur von Apotheken mit Sitz in Österreich oder dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) bestellt werden. Dabei müssen die Medikamente rezeptfrei und in Österreich zugelassen sein. Die Menge ist auf maximal drei Packungen pro Medikament beschränkt. Der Einkauf bei Apotheken aus Drittstaaten, wie den USA oder China, ist strengstens untersagt.
Wichtige Tipps zur Vermeidung von Fake-Shops umfassen:
- Überprüfung des Impressums und der Zahlungsmethoden
- Suche nach Erfahrungsberichten oder Warnungen von Verbraucherorganisationen
- Bezahlung per Kreditkarte oder PayPal wird empfohlen
Um das Risiko, in die Falle von Fake-Shops zu tappen, zu minimieren, sollten Verbraucher auf Anzeichen wie ein beschränktes Angebot oder Formulierungen wie "100%ige Wirkungsgarantie" achten. Die sicherste Methode, Medikamente zu beziehen, bleibt der Einkauf über öffentliche Apotheken oder zertifizierte Webshops österreichischer Apotheken. Das Europäische Verbraucherzentrum bietet dazu umfassende Informationen und Empfehlungen.
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