Heute jährt sich zum fünften Mal der Tag, an dem das Ibiza-Video veröffentlicht wurde und dadurch eine nachhaltige Veränderung im Land ausgelöst wurde. In dem Video träumten FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und sein Vertrauter Johann Gudenus von Macht und machten fragwürdige Versprechungen an eine angebliche Oligarchennichte aus Russland. Dies führte zum Rücktritt von Strache als Vizekanzler und zum Zerbrechen der türkis-blauen Regierung, gefolgt von Neuwahlen und einer türkis-grünen Koalition.
Die Ibiza-Affäre führte zu umfangreichen Korruptionsermittlungen, die letztendlich zu einer Reform des Korruptionsstrafrechts führten. Politikerinnen und Politiker können nun auch strafrechtlich belangt werden, wenn sie korrupte Handlungen versprechen, selbst wenn sie noch nicht im entsprechenden Amt sind.
Diverse Parteichefs haben sich zum fünfjährigen Jubiläum geäußert. ÖVP-Chef Karl Nehammer betont, dass die Reform des Korruptionsstrafrechts positiv war, aber kritisiert die FPÖ für mangelndes Lernverhalten aus dem Skandal. SPÖ-Chef Andreas Babler sieht Ibiza als Beispiel dafür, wie Politik nicht sein sollte und hebt hervor, dass die gesellschaftliche Akzeptanz für Korruption abgenommen hat. FPÖ-Chef Herbert Kickl betrachtet Ibiza als politische Zeitgeschichte und kritisiert die Regierung nach Ibiza. Grünen-Chef Werner Kogler sieht die Affäre als blauen Skandal und hebt hervor, dass unter grüner Regierungsbeteiligung Gesetzesreformen stattgefunden haben. Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger betont, dass Ibiza das System der Politikkorruption offengelegt hat, sieht jedoch eine Verschlechterung der Gesprächskultur in der Politik.
Die Ibiza-Affäre hat also weitreichende Auswirkungen auf die politische Landschaft Österreichs gehabt und Korruptionsvorwürfe intensiviert. Heute, fünf Jahre später, reflektieren die Parteichefs unterschiedlich über dieses einschneidende Ereignis.