
Die neue Kraftstoffgeneration HVO100 bringt frischen Wind in die Welt des Diesels. Dieser synthetische Kraftstoff, der aus pflanzlichen Ölen und recyceltem Speiseöl hergestellt wird, wird als umweltfreundlich und leistungsstark angepriesen. HVO100 verspricht eine Reduktion der schädlichen Emissionen um bis zu 90 Prozent und sorgt damit für einen nachhaltigen Gewinn für die Umwelt. In Österreich erleben die Verkaufszahlen einen dramatischen Anstieg: Von 50 Millionen Litern in 2022 auf eine Prognose von 250 Millionen Litern für 2025, wie tirol.orf.at berichtet. Die Zahl der Tankstellen, die diesen innovativen Kraftstoff anbieten, steigt ebenfalls und hat sich in Tirol auf 13 verdreifacht.
Vorteile und Herausforderungen von HVO100
Ein entscheidender Vorteil von HVO100 ist seine vielseitige Einsetzbarkeit. Er kann problemlos in nahezu allen Dieselmotoren verwendet werden, ohne dass Modifikationen notwendig sind. Sofern das Kürzel TXL im Tankdeckel zu finden ist, kann der Verbraucher sicher sein, diesen Kraftstoff nutzen zu können. Zudem bringt die Herstellungsweise Vorteile mit sich: Abfallprodukte wie alte Pflanzenfette werden in einem raffinierten Prozess in synthetische Kohlenwasserstoffe umgewandelt, was auch die Freisetzung von schädlichen Verbindungen minimiert, so das hvo100.team.
Dennoch gibt es kritische Stimmen bei der Nutzung von HVO100. Einige Experten warnen vor der Abhängigkeit von importierten Rohstoffen, da nur ein geringer Anteil der Ausgangsmaterialien aus Europa kommt. Außerdem könnte der Anbau von Raps für HVO eine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion darstellen. Verkehrsplaner weisen darauf hin, dass HVO lediglich als Brückentechnologie betrachtet werden sollte, während ein grundlegender Umstieg auf E-Mobilität notwendig bleibt. In Tirol wird jährlich ein Dieselverbrauch von 500 Millionen Litern verzeichnet, während nur 20 Millionen Liter Altspeiseöl zur Verfügung stehen, was Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit aufwirft.
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