Weltweit leben rund 40 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, und auch in Österreich sind die Zahlen alarmierend. Laut der Österreichischen AIDS-Gesellschaft sind zwischen 8000 und 9000 Menschen infiziert, doch trotz der medizinischen Fortschritte, die HIV zu einer gut behandelbaren chronischen Erkrankung gemacht haben, sind Stigmatisierung und Diskriminierung nach wie vor an der Tagesordnung. Aktuelle Zahlen belegen, dass die gesellschaftliche Akzeptanz hinter den medizinischen Fortschritten zurückbleibt. So zeigt eine Umfrage der Deutschen Aidshilfe, dass 90% der Befragten in Deutschland gut mit ihrer HIV-Infektion leben, jedoch 95% eine diskriminierende Erfahrung in den letzten 12 Monaten gemacht haben, als aidshilfe.de berichtete.
Ein zentrales Thema im Zusammenhang mit HIV betrifft die Rechte der Arbeitnehmer. Arbeitsrechtsexpertin Martina Lackner vom Österreichischen Gewerkschaftsbund hat klargestellt, dass Arbeitgeber keine Verpflichtung haben, über den HIV-Status ihrer Angestellten informiert zu werden. Im Gegenteil, eine Kündigung aufgrund einer HIV-Infektion wäre diskriminierend. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie verdeutlichen, dass die Auswirkungen der Stigmatisierung oft schwerer wiegen als die gesundheitlichen Folgen der Infektion. Dies bestätigt auch die Erkenntnis aus der Studie „positive stimmen 2.0“, die zeigt, dass Diskriminierungserfahrungen im Gesundheitswesen besonders häufig vorkommen und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.
Diskriminierung trotz medizinischer Fortschritte
Ein weiteres alarmierendes Ergebnis ist, dass ein Viertel der in der Studie Befragten ihren HIV-Status aus Angst vor Vorurteilen verheimlichen. Diese Stigmatisierung widerspricht den medizinischen Fakten, denn mit einer effektiven Therapie ist HIV nicht übertragbar. Dennoch haben 70% der Teilnehmer Schwierigkeiten, ihre Erkrankung zu offenbaren. Experten fordern eine verstärkte Aufklärung der Bevölkerung über HIV und dessen Behandlung, um das Stigma zu reduzieren und ein respektvolles Miteinander zu fördern, wie krone.at berichtet. Dabei wird auch die Notwendigkeit betont, die Berichterstattung über HIV in den Medien sachgerecht zu gestalten und den Datenschutz zu wahren.