Das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau am Inn steht im Mittelpunkt einer intensiven Debatte über dessen Nutzung. Die Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich (hdgö), Monika Sommer, beschreibt, dass sowohl Hitlers Geburtshaus als auch die Neue Hofburg nationale Symbole sind, die von der NS-Propaganda genutzt wurden. Diese Orte sind international als "ver/störende" Plätze bekannt, über deren zukünftige Verwendung in einem demokratischen Rechtsstaat diskutiert werden muss. Aktuell sind Steinplatten aus dem Geburtshaus Teil der neuen Ausstellung "Macht Bilder!" im hdgö, die mittels interaktiver Stationen und multimedialen Inhalten die Darstellung der österreichischen Geschichte thematisiert, wie Kleine Zeitung berichtete.
Historischer Kontext und aktuelle Entwicklungen
Das Haus, das 1826 erbaut wurde und in dem Hitler am 20. April 1889 das Licht der Welt erblickte, war über die Jahre von verschiedenen Nutzungen durchzogen. Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich erwarb Martin Bormann das Gebäude für die NSDAP. Die Erhaltung als Kulturstätte war auch nach dem Zweiten Weltkrieg ein Thema, als das Gebäude zunächst für Ausstellungen genutzt wurde, die an die Gräueltaten des Nationalsozialismus erinnerten. Zahlreiche Umnutzungsdiskussionen folgten, bis letztlich 2016 eine Enteignung der damaligen Besitzerin beschlossen wurde, um das Gebäude in den Besitz der Republik Österreich zu überführen, wie Wikipedia ausführlich darlegt.
Die Pläne zur Umgestaltung des Geburtshauses haben adressierte Kritiken auf sich gezogen. Einige Stimmen fordern eine tiefgreifende architektonische Veränderung, um die symbolhafte Kraft des Gebäudes zu neutralisieren. Der Vorschlag beinhaltet, die Fenster zuzubetonieren und den Ort in ein nicht zugängliches Wäldchen zu verwandeln. Diese Idee hat sowohl Zustimmung als auch erheblichen Widerstand hervorgerufen, da sie die Möglichkeit der Reflexion über die NS-Vergangenheit infrage stellt. Die künftige Nutzung des Gebäudes könnte nun eine Polizeistation beherbergen, was ebenfalls heiß diskutiert wird.
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