Die dramatische Lage in Afghanistan bleibt im Fokus der internationalen Gemeinschaft, besonders angesichts der brutalen Maßnahmen des Taliban-Regimes, das Frauen in ihrer Freiheit und ihren Rechten systematisch unterdrückt. Laut Außenminister Alexander Schallenberg ist die humanitäre Situation besorgniserregend – über die Hälfte der afghanischen Bevölkerung benötigt dringend Unterstützung. Österreich hat daher beschlossen, fünf Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds bereitzustellen, um den Menschen vor Ort eine menschenwürdige Existenz zu ermöglichen und illegale Migration in Richtung Europa zu verhindern. Diese Summe wird unter anderem an UN Women, den UNHCR und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz verteilt, um gezielt Frauen und Mädchen zu schützen und humanitäre Hilfe zu leisten, wie auf OTS.at berichtet.
EU stellt klar: Afghanische Frauen haben Anspruch auf Asyl
Gleichzeitig hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) die Schutzmechanismen für afghanische Frauen in der EU gestärkt. Die Richter entschieden, dass die groteske Unterdrückung und Verfolgung, der Frauen in Afghanistan ausgesetzt sind, als systematische Verfolgung gewertet werden muss. Damit haben afghanische Frauen grundsätzlich Anspruch auf Asyl in der EU. Dies betrifft insbesondere die weit verbreitete Diskriminierung, die Verweigerung von Bildung und die Gefährdung durch Zwangsverheiratung, welche als Asylgründe anerkannt werden, wie Tagesschau.de berichtete. Der EuGH hebt hervor, dass die individuelle Situation einer Frau in Afghanistan nicht mehr entscheidend bei Asylanträgen betrachtet werden muss. Es reicht aus, dass sie weiblich ist und afghanische Staatsangehörigkeit besitzt, um als Flüchtling anerkannt zu werden.
Die klare Entscheidung des EuGH signalisiert einen Wendepunkt in der Behandlung von Asylanträgen afghanischer Frauen, was die rechtlichen Rahmenbedingungen innerhalb Europas erst stärkt. Die Möglichkeit, dass Frauen, unabhängig von ihrer persönlichen Lebenssituation, als Flüchtlinge anerkannt werden, könnte potenzielle Anträge in der gesamten EU beeinflussen und den Schutz für diese vulnerablen Gruppen signifikant verbessern.