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Herausforderung Wohnkosten: Einkommen steigt, Sorgen bleiben!

Eine aktuelle Erhebung des Sozialministeriums, die von Statistik Austria und dem Institut für Höhere Studien (IHS) durchgeführt wurde, zeigt ein gemischtes Bild der Einkommenssituation in Österreich. Trotz einer Verbesserung in der finanziellen Lage berichtet ein signifikanter Teil der Bevölkerung über ernsthafte Herausforderungen hinsichtlich der Wohnkosten. Insgesamt empfinden 15 Prozent der Befragten diese als große finanzielle Belastung. Diese Zahl bleibt im Vergleich zum vorhergehenden Quartal stabil, ist jedoch fünf Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr, wie Vienna.at berichtet.

Im vierten Quartal 2024 gaben 40 Prozent der Befragten an, ihre Einkommenssituation im Vergleich zum Vorjahr verbessert zu haben, während 21 Prozent Einkommensverluste erlitten. Besorgniserregend ist, dass etwa 10 Prozent der Befragten, was etwa 820.000 Menschen entspricht, Schwierigkeiten haben, mit ihrem monatlichen Einkommen auszukommen. Diese Problematik betrifft insbesondere Menschen mit geringem Einkommen und Arbeitslose, die einen Anstieg finanzieller Schwierigkeiten verzeichnen. Laut den Ergebnissen haben 33 Prozent der 18- bis 74-Jährigen angegeben, schlechter mit ihrem Haushaltseinkommen zurechtzukommen.

Steigende Wohn- und Energiekosten

Die Hauptursachen für die genannten Schwierigkeiten liegen in den gestiegenen Kosten für Lebensmittel sowie Wohn- und Energiekosten. Der Wohnkostenanteil am verfügbaren Einkommen betrug 2022 in Deutschland 24,5 Prozent, während Mieterhaushalte eine Belastung von 27,1 Prozent aufwiesen. Zudem waren 11,9 Prozent der Bevölkerung von einer Wohnkostenüberbelastung betroffen, wobei es unter Einpersonenhaushalten und Alleinerziehenden die höchsten Belastungen gab, wie die Bundeszentrale für politische Bildung feststellt.

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Die durchschnittliche Bruttokaltmiete in Deutschland lag bei 598 Euro, was aus einer Nettokaltmiete von 513 Euro und Nebenkosten von etwa 85 Euro zusammengesetzt ist. Bedauerlich ist, dass 5,1 Prozent der Bevölkerung im Jahr 2022 in Zahlungsrückstand bei Miet- oder Hypothekenzahlungen gerieten, während 6,7 Prozent sich nicht leisten konnten, ihre Wohnung angemessen warm zu halten. Diese finanziellen Herausforderungen sind besonders für Mieterhaushalte einschneidend.

Erwartungen für die Zukunft

Trotz der Zunahme der finanziellen Schwierigkeiten zeigt sich Sozialministerin Korinna Schumann optimistisch und bezeichnet Teile der Ergebnisse als „ersten, zarten Silberstreif am Horizont“. Dennoch rechnet jeder Fünfte damit, dass sich sein Haushaltseinkommen in den kommenden zwölf Monaten verschlechtern wird, was dem Vorjahresniveau entspricht. 68 Prozent der Befragten erwarten eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in Österreich – ein Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Nur 7 Prozent blicken positiv in die Zukunft.

Zusammenfassend zeigt die aktuelle Erhebung, dass die finanziellen Herausforderungen der Bevölkerung trotz einer teilweise verbesserten Einkommenssituation gravierend sind. Die steigenden Wohnkosten stellen eine zentrale Frage für die soziale Gerechtigkeit dar und verlangen nach schnellen und effektiven politischen Maßnahmen. Die Datenlage könnte sich mit den Ergebnissen der älteren Erhebungen nur schwer vergleichen lassen, da seit 2020 neue Fragen zur Wohnkostenberechnung in den Mikrozensus integriert wurden, die die Belastungen für Haushalte mit ausstehenden Krediten präziser erfassen, so Destatis.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Vienna, Österreich
Beste Referenz
vienna.at
Weitere Quellen
bpb.de

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