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Hattmannsdorfer im Kreuzfeuer: Kritik am umstrittenen Mercosur-Deal!

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer hat sich für den umstrittenen Mercosur-Deal ausgesprochen, was innerhalb der ÖVP zu interner Kritik führt. Diese Position steht im Widerspruch zur offiziellen Parteilinie und einem Nationalratsbeschluss, der gegen den Pakt gerichtet ist. Insbesondere der Bauernbund hat sich gegen Hattmannsdorfer gewandt. Sein Parteikollege, Minister Norbert Totschnig, fordert zusätzlich eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung für Lebensmittel in der Gastronomie, womit er die Bedenken bezüglich der Nachhaltigkeit der Lebensmittelproduktion anspricht.

Der Mercosur-Deal, der ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay darstellt, ist seit über 20 Jahren in Planung. Die zentralen Verhandlungen wurden im Dezember 2024 abgeschlossen, und ein Inkrafttreten des Abkommens wird ab 2026 angestrebt. Ziel dieser Vereinbarung ist der Abbau von Zöllen und Handelshemmnissen sowie die Förderung des bilateralen Handels und Investitionen. Vor diesem Hintergrund ist der Clash zwischen Hattmannsdorfer und der innerparteilichen Opposition von Bedeutung.

Regulierungen und Umweltstandards

Ab Ende 2025 dürfen lediglich deforestationsfreie Produkte auf den EU-Markt gelangen. Dies betrifft essentielle Produkte wie Sojabohnen, Rindfleisch, Palmöl, Holz, Kakao, Kaffee und Gummi. Die Regelung gilt ebenfalls für Importe im Rahmen des EU-Mercosur-Partnerschaftsabkommens. Es wird ein System für geografische Angaben eingeführt, das sicherstellen soll, dass Produkte mit traditionellem Wissen und Techniken hergestellt wurden. Beispiele für solche geografischen Angaben sind Tiroler Speck aus Österreich und Prosciutto di Parma aus Italien.

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Die Initiativen zur Regulierung der Produktqualität und deren Herkunft stehen im Kontext der Bedenken hinsichtlich der möglichen Umweltauswirkungen des Abkommens. Kritiker warnen vor den Gefahren, die ein erhöhter Rindfleischexport aus Mercosur-Ländern für die europäische Landwirtschaft und die Umwelt mit sich bringen könnte. Währenddessen betont Hattmannsdorfer die Potenziale, die durch eine stärkere Integration der Märkte entstehen können, auch im Hinblick auf die Diversifizierung der Lieferketten.

Politische Reaktionen und Handelskonflikte

Aktuell wird in der EU auch über die Reaktionen auf die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren diskutiert. Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck hat bereits Maßnahmen angekündigt, um diesen US-Zöllen entgegenzuwirken. Eine Liste möglicher Gegenmaßnahmen, die Zölle auf Produkte wie Jeans, Whiskey und Motorräder umfasst, wird vorbereitet. In diesem komplexen Handelsumfeld plädiert Unternehmer Elon Musk für die Schaffung einer Freihandelszone zwischen den USA und Europa, um die Gefahren eines Handelskriegs zu vermeiden.

Der Handelskonflikt hat ein Volumen von 26 Milliarden Dollar, und die Auswirkungen auf internationale Handelsbeziehungen sind enorm. Vor diesem Hintergrund könnte der Mercosur-Deal einer der Schlüsselfaktoren sein, um europäische Unternehmen und Landwirte auf dem globalen Markt zu stärken, die aber gleichzeitig vor erheblichen Herausforderungen stehen.

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Weitere Quellen
policy.trade.ec.europa.eu

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