Handelskrieg: Chinas Exporte in die USA im freien Fall!

Vienna, Österreich - Chinas Handel mit den USA ist im Mai 2025 erheblich eingebrochen. Sowohl die Aus- als auch die Einfuhren sind stark gesunken, wobei die Exporte in US-Dollar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 34,5 % fielen. Die Importe verringerten sich um 18,1 %. Diese negativen Zahlen kommen trotz einer Einigung Mitte Mai auf eine Zollpause und der Senkung der Aufschläge auf Waren, die zwischen den beiden größten Handelsnationen erzielt wurde. Hochrangige Vertreter aus China und den USA treffen sich heute in London, um über die bestehenden Handelsfragen und offene Probleme zu diskutieren. Dazu gehören Pekings Exportkontrollen auf kritische Güter wie seltene Erden und Magneten, die für viele Industrien von Bedeutung sind.
Die wirtschaftliche Situation in China ist angespannt. Der Außenhandel des Landes wuchs im Mai 2025 um 4,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat, während die Importe um 3,4 % zurückgingen. Ursprünglich hatten Analysten einen Anstieg der Exporte um etwa 5 % und einen minimalen Rückgang der Importe prognostiziert. Der Handelsüberschuss betrug etwa 103 Milliarden US-Dollar (ca. 90 Milliarden Euro). Chinas Wirtschaft leidet unter einer schwachen Inlandsnachfrage, was sich in den sinkenden Importzahlen widerspiegelt. Zudem sorgt eine Überproduktion in bestimmten Branchen, wie zum Beispiel der Solarindustrie, für Exportverkäufe zu günstigen Preisen. Die Verbraucherpreise lagen im Mai 2025 um 0,1 % niedriger als im Vorjahr, was auf eine Deflation hinweist, die langfristig Unternehmensgewinne beeinträchtigen und zu Lohnkürzungen oder Jobverlusten führen kann.
Folgen des Handelsstreits
Der Handelsstreit zwischen den USA und China, der seit über zwei Jahren andauert, zeigte bereits zuvor deutliche Auswirkungen auf beide Volkswirtschaften. Zwischen Juli 2018 und September 2019 führten die USA einen drastischen Zöllen auf nahezu alle Importe aus China durch, die bis zu 25 % betrugen. Vor dem Konflikt stammten 23 % aller US-Importe aus China, was 526 Milliarden Dollar im Jahr 2017 entsprach. Ende 2019 sank dieser Anteil auf 18 %, was einem Rückgang von über 26 Milliarden Dollar entspricht. Yasuyuki Sawada, Chefökonom der Asiatischen Entwicklungsbank, bewertet den Konflikt als belastend für die Wirtschaft beider Länder, wo US-Verbraucher höhere Preise für chinesische Produkte zahlen müssen, während China unter einem Marktrückgang leidet.
Die Herausforderungen für Unternehmen sind ebenso greifbar: Die US-Regierung kündigte Anfang 2025 an, Zölle von bis zu 40 % auf chinesische Importe einzuführen, um das Handelsdefizit zu reduzieren und unfaire Handelspraktiken zu bekämpfen. Diese steigenden Zölle, die als Bedrohung für die technologische Entwicklung Chinas wahrgenommen werden, könnten das wirtschaftliche Wachstum des Landes um bis zu 1 % mindern. Auf der anderen Seite könnten US-Verbraucher von einem Anstieg der Preis für importierte Waren betroffen sein, was Inflation anheizen und die Kaufkraft mindern könnte. Für Unternehmen, die auf Vorprodukte aus China angewiesen sind, wird es wichtiger denn je, ihre Lieferketten neu zu organisieren.
Zukünftige Entwicklungen
In der aktuellen Situation zeigen Investoren und Unternehmen sich besorgt über die Unsicherheiten hinsichtlich der Handelsbedingungen. Die geopolitischen Spannungen zwingen andere Länder dazu, ihre Positionen zu überdenken. Die EU steht vor der Herausforderung, die Handelsbeziehungen sowohl zu den USA als auch zu China in Einklang zu bringen. Einige EU-Staaten ziehen eine engere Zusammenarbeit mit China in Betracht.
Die langfristigen Perspektiven des Handelskonflikts sind ungewiss, doch die Möglichkeit einer Rückkehr zu Verhandlungen macht Hoffnung. Für viele ist ein Ende des Konflikts entscheidend, um die Vorteile des freien Handels in der asiatisch-pazifischen Region zurückzugewinnen. Dung Tran, Geschäftsführer von Spartronics, äußert den Wunsch nach fairer Zusammenarbeit zwischen den USA und China, während er gleichzeitig von einem Boom in seinem Unternehmen berichtet, der die Schwierigkeiten des Handelsstreits teilweise ausgleicht.
Die Unsicherheiten um den Handelskonflikt und dessen Auswirkungen auf die globalen Märkte bleiben ein zentrales Thema, das sowohl Unternehmen als auch Regierungen vor große Herausforderungen stellt. Der Fortgang der Verhandlungen und die Reaktionen der Märkte werden entscheidend für die wirtschaftliche Zukunft Chinas und der USA sein.
Mehr Informationen zu diesen Entwicklungen finden Sie in den Berichten von vienna.at, dw.com und finanzmarkt.info.
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Ort | Vienna, Österreich |
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