Handelsangestellte fordern faire Löhne: Situation eskaliert!
Handels-KV-Verhandlungen 2025: Angestellte fordern faire Löhne, Einigung bringt 2,55 % Gehaltserhöhung ab 1. Januar 2026.

Handelsangestellte fordern faire Löhne: Situation eskaliert!
Am 24. November 2025 wurde eine Einigung für die Handelsangestellten erzielt, die den Druck auf die Löhne in der Branche erhöhen soll. Die Kollektivvertragsverhandlungen stehen nun in der dritten Runde an und sind für kommenden Mittwoch angesetzt. WKO-Vertreter Rainer Trefelik äußerte sich zum Beginn der Adventszeit positiv. Gleichzeitig warnte er jedoch vor 23.436 unbesetzten Stellen in Handel, Logistik und Verkehr, die ein ernsthaftes Problem darstellen.
Christine Heitzinger, Verhandlungsleiterin der Gewerkschaft vida, betonte die Dringlichkeit einer Lohnerhöhung für 2026, insbesondere für Menschen am unteren Einkommenslimit. Diese Maßnahme könnte langfristig helfen, den Personalmangel zu bekämpfen und wäre ein Schritt in die richtige Richtung für die Beschäftigten, die häufig unter schwierigen Arbeitsbedingungen leiden.
Details zur Einigung
In den Kollektivvertragsverhandlungen gelten für etwa 430.000 Handelsangestellte und 20.000 Lehrlinge neue Regelungen. Ab dem 1. Januar 2026 steigen die Gehälter um 2,55 Prozent, obwohl die zugrunde liegende Jahresinflation bei 3 Prozent lag. Dies stellt bereits den dritten KV-Abschluss unter der Inflationsrate dar, was von vielen als unzureichend angesehen wird. GPA-Bundesgeschäftsführer Mario Ferrari bezeichnete den Abschluss als sozialpartnerschaftlichen Kompromiss in schwierigen Zeiten.
Die Hauptforderungen in den KV-Verhandlungen umfassen nicht nur Lohnerhöhungen über der Inflation, sondern auch einen zusätzlichen Urlaubstag pro Jahr, Zuschläge für Sonntagsarbeit sowie eine Erhöhung des Nachtarbeitszuschlags. Betragsmäßige Überzahlungen bleiben weiterhin bestehen. Des Weiteren wurden wichtige Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen erreicht, wie die Möglichkeit zur Erhöhung der regulären Arbeitszeit bei Mehrarbeit und eine Flexibilisierung der Arbeitszeit an Samstagen.
Proteste und Unterschriftenaktionen
In den vergangenen zwei Wochen fanden Betriebsversammlungen bei großen Handelsketten wie Spar, Rewe und Lidl statt, um eine Unterschriftenaktion für eine Lohnerhöhung zu unterstützen. Etwa 3.000 Beschäftigte haben diese Petition unterzeichnet, was etwa der Hälfte der Belegschaften in Lager und Transport dieser Unternehmen entspricht. Die Gewerkschaft setzt sich insbesondere für mehr Wertschätzung und höhere Löhne für Berufsgruppen wie Kommissionierer, Staplerfahrer und LKW-Fahrer ein.
Der überraschend schnelle Abschluss in der dritten Verhandlungsrunde wurde von den Verhandlungspartnern Trefelik und Ferrari als positiv bewertet. Beide dankten sich für die konstruktive Zusammenarbeit. Auch wenn der Handelsverband nicht direkt in die Verhandlungen involviert war, äußerte er Dankbarkeit für das Verantwortungsbewusstsein der Verhandler und hofft auf ein baldiges wirtschaftliches Wachstum.
Ab dem kommenden Jahr wird die Branche vor Herausforderungen stehen, die im Kontext der inflationsbedingten Erhöhungen und des beschleunigten Personalmangels stehen. Der Kollektivvertrag wird als entscheidender Schritt angesehen, um die Situation der Handelsangestellten nachhaltig zu verbessern.