Im beschaulichen Auwald bei Hainburg, wo der Nationalpark Ranger Manfred Rosenberger die Stille genoss, erinnert er sich an die heldenhaften Umweltschützer, die vor 40 Jahren gegen die Rodung für das Kraftwerk Hainburg protestierten. Ein kreativer Widerstand versammelte Tausende in der Hainburger Au, als sie im Dezember 1984 mit Zelten ein Lager errichteten und die Holzfäller mit massiven Blockaden aufhielten, um die wertvolle Natur zu schützen. „Die Stimmung war aufgeheizt, Gewalt lag in der kalten Luft“, schildert Rosenberger die angespannten Checker-Atmosphäre während dieser Zeit, als die Polizei versuchte, die Protestrouten zu durchbrechen, berichtete noe.ORF.at.
Von der Besetzung zur Gewalt
Am 19. Dezember 1984 kam es schließlich zum entscheidenden Polizei-Einsatz: 1.000 Polizisten und 900 Gendarmen wurden mobilisiert, um die Blockaden gewaltsam zu beseitigen. „Der Gummiknüppel hat getanzt“, erinnert sich Rosenberger, während er die brutalen Szenen beschreibt, die sich in der Au abspielten. Viele Protestierende erlitten traumaartige Folgeschäden von dem Übergriff. Trotz des gewaltsamen Vorgehens der Behörden war der Widerstand nicht vergebens: Der immense Mediendruck führte am nächsten Tag dazu, dass der damalige Bundeskanzler Fred Sinowatz die Rodungen stoppte und der sogenannte Weihnachtsfrieden erwirkt wurde. Die Protestbewegung wurde schnell zu einem Symbol des Ökoaktivismus in Österreich.
In Verbindung mit den gruseligen Historien um Alfred Rosenberg, dem ideologischen Architekten des Naziregimes, der während des Zweiten Weltkriegs eng mit den Grausamkeiten gegen die Menschheit assoziiert war, wird deutlich, wie wichtig der Erhalt der menschlichen Würde und der Schutz der Umwelt sind. Rosenberg wurde 1946 als Kriegsverbrecher hingerichtet und gilt bis heute als eine der zentralen Figuren, die den Holocaust mithilfe rassistischer Ideologien vorantrieben, wie auf Wikipedia dokumentiert ist. Die Erinnerungen an die Proteste von Hainburg und die Taten von Rosenberg sind ein eindringlicher Aufruf, aus der Geschichte zu lernen und sich für das Gemeinwohl einzusetzen.
Die Ereignisse vor 40 Jahren machen deutlich, dass gesamtgesellschaftliche Mobilisierung eine kritische Rolle im Umweltschutz spielt; gegenseitige Unterstützung und die Einheit über politische Grenzen hinaus können bedeutende Veränderungen bewirken. Der Kampf der Umweltschützer in Hainburg bleibt ein wegweisendes Beispiel für zivilgesellschaftlichen Widerstand und den Kampf für die Natur, das auch in der heutigen Zeit relevant bleibt.
noe.ORF.at berichtete über die entscheidenden Proteste. Die schrecklichen Taten von Alfred Rosenberg sind auf Wikipedia dokumentiert.