In einem dramatischen Wendepunkt für den ehemaligen Immobilienmagnaten René Benko hat die Staatsanwaltschaft Trient einen europäischen Haftbefehl gegen ihn erlassen. Der Grund sind mehrere kritische Liegenschaftstransaktionen, die in den Jahren 2018 bis 2022 vorgenommen wurden. Wie Heute berichtet, droht Benko eine Festnahme in den meisten Ländern der EU, allerdings nicht in Österreich. Hierzulande muss die Staatsanwaltschaft zuerst klären, ob die Vorwürfe auch strafrechtlich relevant sind. Sollte ein entsprechendes Verfahren im Inland eröffnet werden, könnte die Vollstreckung des Haftbefehls gegen einen österreichischen Staatsbürger entfallen.
Benko, der Gründer des insolventen Unternehmens Signa, ist nicht allein in der Schusslinie. Gegen 77 weitere Personen, die ebenfalls in diese Transaktionen verwickelt sind, wird ermittelt. Ihnen werden schwerwiegende Vergehen wie die Gründung einer kriminellen Vereinigung, Korruption und Betrug vorgeworfen, wie ORF berichtet. Sein Anwalt Norbert Wess äußerte sich optimistisch und erklärte, dass sich die gegen Benko erhobenen Vorwürfe als unbegründet herausstellen werden. Ein Insider hat zudem betont, dass Benko stets eine zentrale Rolle in den Geschäften der Signa-Gruppe spielte und auch während der Schwierigkeiten noch in der Politik Einfluss hatte. Rainer Fleckl, ein Journalist, der sich seit Jahren mit der Thematik befasst, bezeichnete Benkos Organisation als „Schattenreich“ und verwies auf seine angeblichen Verbindungen zur Spitzenpolitik.
Die Widersprüchliche Situation
Trotz der Schwere der Vorwürfe führt Benko weiterhin einen luxuriösen Lebensstil. Er lebt in einer Villa in Innsbruck, die auf 86 Millionen Euro geschätzt wird, und reist mit einem Privatjet, dessen Pilot inzwischen gewechselt hat. Laut Fleckl habe Benko auch weiterhin gute Kontakte zu Politikern, insbesondere bezüglich seiner Immobilienprojekte, die in das öffentliche Interesse eingebunden sind.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung